Bürgerbegehren für Falkenseer Hallenbad gestartet

Das Hallenbad soll gebaut werden – und das so, wie es die letzten Planungen vorgesehen haben. Das fordert der Falkenseer Seniorenbeirat. Damit aus diesem Wunsch auch Realität wird, hat der Beirat nun gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht – eine Premiere in der Gartenstadt. Bis Ende März sollen dafür die nötigen Unterschriften gesammelt werden, um anschließend einen Bürgerentscheid zu erreichen. 78 Prozent stimmten für den Bau: „Die Stadtverordneten haben sich bei ihrer Abstimmung gegen den Bürgerwillen entschieden“, sagte Ulf Hoffmeyer-Zlotnik, Vorsitzender des Seniorenbeirats und Vertrauensperson für das Begehren, am Mittwoch während eines Pressetermins im Familiencafé Falkenhorst. 60 Prozent der Falkenseer hatten sich 2018 an der Bürgerbefragung zum Hallenbad beteiligt. 78 Prozent davon stimmten für den Bau. Es folgten lange Diskussionen und schließlich die Abstimmung im Dezember, die mit einem Nein zum Hallenbad endete. >>LESEN SIE AUCH: SVV hat entschieden –Falkensee bekommt kein Hallenbad „Vor allem die Senioren brauchen dringend ein Bad, in dem sie ganzjährig warmes Wasser haben, um ihre Übungen zu machen“, betonte Hoffmeyer-Zlotnik. Der Seniorenbeirat setzt sich seit vielen Jahren für ein solches Vorhaben in der Stadt ein. 2007 wurden schon einmal rund 7000 Unterschriften gesammelt. 2015 kamen noch einmal rund 8000 Unterschriften für einen Bürgerantrag zusammen. Unterstützung kommt von SPD und Linken: „Wir hätten schon viel früher ein Bürgerbegehren machen sollen, haben aber nicht gewusst, dass es diese Möglichkeit gibt“, erinnerte die SPD-Stadtverordnete Ingrid Junge. Sowohl die SPD-Fraktion als auch die Fraktion der Linken unterstützt das Vorhaben des Seniorenbeirates. „Für die Linke gibt es keine Alternative zum Hallenbad“, betonte Linken-Fraktionschef Gerhard Thürling. Doch nicht nur die Senioren wünschen sich sehnsüchtig ein Hallenbad, auch für die Schulen würde ein solches erhebliche Erleichterungen und Standortvorteile bringen. „Für die Schulen ist der Schwimmunterricht nur schwer zu bewerkstelligen. Derzeit müssen wir das Schwimmbad in Hennigsdorf nutzen, aber auch dort sind die Kapazitäten begrenzt“, erklärte Hartmut Friedrich, Schulleiter der Diesterweg-Grundschule. Er übernimmt zudem den Posten der stellvertretenden Vertrauensperson für das Bürgerbegehren. An einigen Schulen, wie etwa der Kant-Schule könne derzeit gar kein Schwimm-Unterricht mehr angeboten werden. 10 Prozent der Wahlberechtigten müssen unterschreiben: Hinzu komme auch bei Hartmut Friedrich die Enttäuschung über das Votum der Stadtverordneten entgegen der Bürgerbefragung. Damit das Bürgerbegehren erfolgreich ist, müssen 10 Prozent der Falkenseer Wahlberechtigten (ab 16 Jahren) unterschreiben. Das sind etwa 3700 Menschen. Die Initiatoren haben sich 4000 als Zielmarke gesetzt. Nachdem alles geprüft ist, käme der zweite Schritt: ein Bürgerentscheid. Dieser würde ähnlich wie die Kommunalwahl ablaufen. Hier müssten schließlich 25 Prozent der Wahlberechtigten für das Hallenbad stimmen. „Wenn die Abstimmung positiv ausgeht, bekommen wir das Hallenbad. Ein Bürgerentscheid ist verbindlich“, betonte Ulf Hoffmeyer-Zlotnik. Bau sollte nicht weiter verzögert werden: An den Planungen soll im Großen und Ganzen nichts mehr verändert werden. „Es gibt eine Baugenehmigung für das Hallenbad. Wir sollten den Bau nicht noch weiter verzögern“, so Hoffmeyer-Zlotnik. Die Unterschriftenlisten sollen nun an verschiedenen Orten in der Stadt verteilt werden. Zudem wollen die Initiatoren und Unterstützer vor allem auf den persönlichen Kontakt setzen und aktiv Unterschriften sammeln. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Seniorenbeirates unter www.seniorenbeirat-falkensee.de. Dort können auch die Unterschriftenlisten heruntergeladen werden. >>LESEN SIE AUCH: Juristischer Streit nach Hallenbad-Debatte Von Danilo Hafer

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