Der Falkenhagener See ist die Seen-Landschaft Falkensees

Falkensee trägt seinen Schatz schon im Namen. Nämlich in der letzten Silbe. Der See ist beliebtes Ausflugsziel – selbst für Leute, die einen eigenen grünen Garten haben. Er ist gerade bei sommerlichem Wetter ein beliebter Treffpunkt für alle Altersgruppen. Natürlicher Ursprung: Dabei ist es ja gewissermaßen ein Doppel-See. Der Falkenhagener See ist natürlichen Ursprungs und vier mal so groß wie der Neue See. Aber für Ausflügler spielt der Große eher eine zweitrangige Rolle. Die angrenzenden Grundstücke auf der Nordseite des langgestreckten Sees lassen dort keine öffentliche Nutzung zu. Abgesehen vom Tretbootverleih und einigen Anglern, genießt die Mehrheit der Leute hier den kleineren See. Camper, Sportler, Badegäste, Yogis und alle anderen, die einfach nur zum Entspannen oder Gassigehen vorbeikommen, tummeln sich rund um den Neuen See. Spielplatz lockt: Der Spielplatz lockt Eltern mit ihren Kindern und Omas und Opas mit ihren Enkeln. „Heute ist unser Enkelsohn zu Besuch, da sind wir mal hergekommen“, sagt Rainer Mantz, während seine Frau den Kleinen auf der Schaukel anschubst. Die beiden kommen gerne zum See zur erholenden Fahrradtour, dabei träumen sie von einem Rad- und Fußweg direkt am großen See, wie es einen um den kleinen See bereits gibt. Aber wegen der Villen hinten am Wasser glauben sie daran nicht wirklich. Strand ist gut besucht: Baden lehnt das Paar in beiden Seen jedoch wegen der mangelhaften Wasserqualität ab. Mit bis zu 3,2 Metern Tiefe ist das Gewässer vergleichsweise flach und verschlammt durch den hohen Eintrag an Biomasse schnell. Viele andere Besucher scheint das nicht zu stören, der große Strand ist gut besetzt. Neben dem eher kleinen Waldbad ist hier Platz für viele. Kinder bauen mächtige Schlammburgen und Wassergräben und Jugendliche schwimmen zu zweit oder in Gruppen auf dem See. Sogar Stand-Up-Paddling wird hier in aller Ruhe von einem Pärchen erlernt. Mit dem Hund unterwegs: Offiziell ist das Baden hier zwar verboten, wird jedoch von der Stadt schon immer still geduldet. Abseits des Strandes gibt es viele Joggende, Walker und Spaziergänger, die eine oder auch mehrere Runden auf dem 1700 Meter langen Rundweg drehen. Ehepaar Minierski ist mit dem Hund unterwegs. Seit sie Kinder sind, kommen sie hierher, erzählt die 75-jährige Bärbel Minierski, hier habe sie auch schwimmen gelernt. Erinnerung an Freilichtbühne: Gatte Siegfried Minierski erinnert sich an die Freilichtbühne, die junge Falkenseer schon gar nicht mehr kennenlernen durften: „Zu besonderen Anlässen, wie Pfingsten und Ostern, wurde hier am See Musik gespielt, doch dann gab es Beschwerden von Anwohnern und seitdem fehlt das.“ Freude am Angeln: Die Natur genießen die beiden trotzdem noch, Siegfried gehört mit seinem Kahn, der hinten im alten See liegt, zu den begeisterten Anglern. Die Ausbeute sei wohl eher mäßig, aber wie er weise meint: „Die Natur ist wichtig, nicht der Fang.“ Nun treffen sich die beiden mit ihren Enkeln beim Kiosk, um gemeinsam Eis zu essen. Gleich zwei Eisstände locken an der Westseite mit ihren Köstlichkeiten und auch die Seeterrassen werden ihre Pizza los. Der Falkenhagener See war während der Eiszeit entstanden. Er hat keinen natürlichen Zufluss und liegt 30 Meter über Meeresspiegel. Die tiefste Stelle des Sees wird mit 3,2 Meter angegeben. Der See ist 2,2 Kilometer lang und etwa 250 breit. Auf der Nordseite grenzen Privatgrundstücke bis an das Ufer. Die Gesamtlänge des Ufers wird mit 4,9 Kilometer angegeben. Mit dem Neuen See, der 1934 entstanden war, ist der Falkenhagener See verbunden. Um den Neuen See führt ein öffentlicher Wanderweg. Beide Seen befinden sich im Naturschutzgebiet. Im Falkenhagener See liegt die kleine Vogelinsel. Zum Tretbootfahren, Quatschen oder Essengehen trifft sich Klara regelmäßig mit Kumpeln am See. Ihre Freundin Sophie lenkt gleich ein: „Tagsüber ja, nachts niemals.“ Sie spielt auf die stadtweit kontroversen Partys an, bei denen es regelmäßig zu Zwischenfällen und sexueller Belästigung kommt. Besonders als Frau fühle sie sich nachts nicht mehr wohl in dieser Gegend. Mehr Sicherheitskräfte um den Neuen See auch bei später Uhrzeit würden bei ihr für Beruhigung sorgen. Von Antonia Trümpler