Falkensee: Flagge zeigen gegen Gewalt an Frauen

Ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen wurde am Mittwoch in Falkensee gesetzt. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Falkensee, Juliane Wutta-Lutzmann, und Bürgermeister Heiko Müller haben in kleiner Runde vor dem Rathaus eine Fahne gehisst. In diesem Jahr wurde sie durch die Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte in Zusammenarbeit mit UN Women neugestaltet. Juliane Wutta-Lutzmann wies auf verschiedene Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen sowie Hilfsangebote hin. Sie forderte außerdem alle auf, bei Gewalt gegen Frauen nicht wegzuschauen: „Außerdem kann jede und jeder Einzelne etwas im privaten Umfeld tun – nämlich aufmerksam den Mitmenschen gegenüber sein, ihnen zuhören und im Bedarfsfall Hilfe anbieten, ohne sie zu bedrängen. Häusliche Gewalt ist ein Thema für alle Altersgruppen und alle Gesellschaftsschichten. Und so wie es in allen Bereichen der Gesellschaft Betroffene gibt, ist häusliche Gewalt auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Im Großen wie im Kleinen." Mangelnde soziale Kontakte verstärken Probleme: Auch Bürgermeister Heiko Müller betonte, wie wichtig es ist, dieses Thema in die Öffentlichkeit zu bringen, Aufmerksamkeit zu erzeugen und zu sensibilisieren: „Besonders in diesem schwierigen Jahr verstärken die mangelnden sozialen Kontakte nach Außen die Situation. Die Unzufriedenheit, die aus den Einschränkungen und persönlichen Herausforderungen resultiert, spielt sich zunächst im Kreis der Familie ab. Ich bitte daher alle, die Informationen über die bestehenden Angebote weiterzutragen und auf ihre Mitmenschen zu achten.“ Regelmäßige Beratung bei häuslicher Gewalt: In Falkensee gibt es regelmäßig Beratung und Unterstützung für Frauen in der „psychosozialen Beratung bei häuslicher Gewalt“. Die wird jedem 1. und 3. Donnerstag im Monat von 9.30 bis 15.30 Uhr im Bürgeramt der Stadt Falkensee in der Poststraße 31 angeboten. Eine Terminvereinbarung ist unter der Rathenower 03385/503615 erforderlich. Kostenloses Hilfstelefon: Mit dem bundesweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ gibt es unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 Unterstützung und Hilfe bei allen Formen von Gewalt gegen Frauen. Die Beratung ist vertraulich, kostenlos und wird in 18 Sprachen angeboten. Darunter sind auch Beratungsangebote für gehörlose Frauen und in Leichter Sprache. Weitere Informationen zu den Beratungsmöglichkeiten gibt es unter www.hilfetelefon.de. Die neuen Zahlen der Kriminalstatistischen Auswertung zu Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes bestätigen, dass die Zahl von Mord und Totschlag, Sexualdelikten, Körperverletzungen und Stalking in (Ex-) Paarbeziehungen auf hohem Niveau geblieben ist. 2019 wurden 141.792 Opfer von Partnerschaftsgewalt in diesen Kategorien polizeilich erfasst, knapp ein Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zu 81 Prozent waren Frauen betroffen und zu 19 Prozent Männer. Im Zuge von Eindämmungsmaßnahmen aufgrund hoher Corona-Infektionszahlen ist vermutlich mit der Zuspitzung ohnehin angespannter häuslicher Situationen zu rechnen. Von MAZonline