Falkensee: Prächtige Weißtanne sorgt ab sofort für weihnachtliche Stimmung

15 Jahre dauerte es, bis die Weißtanne im Vorgarten von Ehepaar Pilz in Falkensee zu stattlicher Größe herangewachsen war. Nur eine halbe Stunde brauchte es am Donnerstagmorgen, um sie zu fällen und auf einen Tieflader zu verladen. Der Baum von Georg und Rita Pilz wurde als diesjähriger Weihnachtsbaum der Stadt Falkensee ausgewählt und wird die gesamte Weihnachtszeit über auf dem Vorplatz der alten Stadthalle erstrahlen. Die IGF sucht jedes Jahr den Baum aus: Alljährlich sorgt die Interessengemeinschaft Falkensee (IGF) mit Unterstützung der Falkenseer Feuerwehr dafür, dass an der Bahnhofstraße Weihnachtsstimmung aufkommt. „In diesem Jahr haben sich rund 15 Baumbesitzer bei uns gemeldet. Zwei kamen in die engere Auswahl. Einen davon hätten wir jedoch nicht ohne weiteres abtransportieren können, da er in der Straße der Einheit steht und wir dafür keine Genehmigung zur Straßensperrung bekommen hätten“, erklärt Werner Extra von IGF. Und so fiel die Wahl auf die Weißtanne von Ehepaar Pilz. Der Baum ist rund zwölf Meter hoch und hat einen stattlichen Durchmesser von etwas sechs Metern. „Er war inzwischen so groß, dass gar kein Licht mehr durchs Küchenfenster kam“, erzählt Georg Pilz. Welche Baumart genau in den zurückliegenden 15 Jahren vor ihrem Haus wuchs, das wusste das Ehepaar gar nicht so genau. „Irgendwas Kanadisches sagte man uns, als wir ihn damals kauften“, erinnert sich Georg Pilz. Bei seiner Frau schwingt derweil ein wenig Wehmut mit. „Wir konnten dem Baum so viele Jahre beim Wachsen zusehen, natürlich ist man da etwas traurig. Aber er war jetzt einfach zu groß. Und ein wenig stolz sind wir natürlich, dass unser Baum als Falkenseer Weihnachtsbaum ausgewählt wurde“, sagt Rita Pilz. Das Fällen der Tanne lief ohne Probleme. „Der heikelste Punkt ist, gerade wenn Bäume so dicht an Häusern stehen, wenn er am Kran hängt und wir ihn absägen, da man das Gewicht schlecht einschätzen kann“, sagt Falkensees stellvertretender Stadtbrandmeister Frank Christ. Die Falkenseer waren mit sieben Kameraden vor Ort. Der diesjährige Baum war deutlich schwerer, als der im vergangenen Jahr. Das liege vor allem an der Witterung. „Der Baum war noch ganz nass vom Morgentau und das Jahr war nicht ganz so trocken, wie 2019“, so Christ. Knapp 1,6 Tonnen zeigte die Waage des Krans, der die Tanne auf den Tieflader bugsierte. Als Kolonne – abgesichert von zwei Streifenwagen der Polizei – ging es von der Veltener Straße in Richtung alter Stadthalle. Millimeterarbeit für die Feuerwehr: Dort begann dann der knifflige Teil für die Falkenseer Feuerwehrleute. Der dicke Stamm musste in das nur 40 Zentimeter breite und einen Meter tiefe Loch. Mit der Kettensäge wurde er Stück für Stück auf die richtige Größe gebracht. Am Ende war es eine Sache von Millimetern, doch der Baum passte gleich beim ersten Versuch hinein. Noch ein bisschen justieren, dann konnte er mit Holzkeilen fixiert werden. Ingo Nenn von der IGF beobachtete aus der Ferne, ob der Baum auch wirklich gerade steht. Per Handzeichen gab er den Feuerwehrleuten und dem Kranführer zu verstehen: Ein bisschen weiter nacht rechts. Zu weit. Wieder zurück. Noch ein Stück. Perfekt. Ingo Nenn und Werner Extra sind mit dem diesjährigen Exemplar sehr zufrieden. „Wirklich ein schöner Baum. Und er hat wunderbar weiche Nadeln“, so Extra. Der Falkenseer sei sich seiner Verantwortung, den richtigen Baum auszuwählen durchaus bewusst und nimmt seinen Job entsprechend ernst. Das Risiko, mit einem „krummen Ding“ den Spott der Falkenseer auf sich zu ziehen, möchte er nicht eingehen. „Der Weihnachtsbaum ist immer Stadtgespräch“, so Extra. Um kurz vor 10 Uhr stand der Baum schließlich. Nach einer kurzen Pause machten sich die Kameraden der Falkenseer Feuerwehr schließlich ans Schmücken. Neben einer Lichterkette zieren den Baum auch die typischen Weihnachtskugeln. Einen feierlichen Akt, bei dem der Baum erleuchtet wird, gibt es in diesem Jahr nicht, beziehungsweise nur im kleinen Rahmen. um 17 Uhr trafen sich die Verantwortlichen und schalteten den Strom der Lichterkette ein. Weihnachten kann kommen. Von Danilo Hafer