Falkenseer sind neugierig auf Stadtentwicklung

Die Interessen der Falkenseer sind klar verteilt: Sie interessieren sich vor allem für Stadtentwicklung oder Klimafragen oder beides. So haben sich 19 Frauen und Männer beworben, um im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klima und Mobilität als sachkundige Bürger mitzuarbeiten. Bürger konnten sich einbringen: Dabei geht es nicht nur um Vorschläge, die aus den Parteien selbst kommen, jeder Bürger konnte sich einbringen. Die meisten von den Bewerbern haben sich schriftlich und persönlich den Abgeordneten vorgestellt. Wer von den 19 Bewerbern schließlich im Ausschuss mitarbeiten wird, darüber entscheidet die Stadtverordnetenversammlung. Persönliche Vorstellung: Montagabend hatten sich fast alle Bewerber im Stadtentwicklungsausschuss persönlich vorgestellt. Hier hat man sich zwei Stunden Zeit genommen, alle Kandidaten zu hören und nachzufragen. Bürgerschaftliches Engagement: Der Ausschussvorsitzende Gerd Gunkel (Grüne) freute sich über das große Interesse an der Mitwirkung: „Eine Stadt, die so viel Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement und so viel Kompetenz hat, kann sich glücklich schätzen.“ Nur wenige Frauen dabei: Und wirklich ist das Interesse an der Mitarbeit in diesem Ausschuss groß. An anderer Stelle sieht es eher mau aus: Für den Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Soziales haben sich noch zehn Falkenseer beworben, darunter fünf Frauen. Wenig Interesse am Bauausschuss: Für den Bauausschuss haben sich jedoch nur vier Männer gemeldet. Ob diese geringe Resonanz am Thema, dem schwierigen und oft langwierigen Bemühen um den Anliegerstraßenbau, oder an der Unsicherheit im Umgang mit einem erstmals von der AfD geführten Ausschuss liegt, muss spekuliert werden. Vier je Ausschuss werden berufen: Bei der Falkenseer Stadtentwicklung stehen jedoch sehr viele Anwärter bereit. Bis zu vier sachkundige Bürger können pro Ausschuss berufen werden. So regelt es Paragraph 43 Absatz 4 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg. Ähnlich ist es in den meisten Bundesländern geregelt, in einigen – wie Bayern und Hessen - sind solche Formen der demokratischen Mitarbeit allerdings nicht vorgesehen. Volles Rederecht: Die Abgeordneten werden also aus den Bewerbern auswählen müssen, wen sie zu ihren beratenden Mitstreitern machen wollen. Die sachkundigen Bürger nehmen an den Beratungen, auch im nichtöffentlichen Teil, teil und haben Rederecht, aber kein Stimmrecht. Nationale und internationale Erfahrungen: Eine Menge Sachverstand sowie nationale und internationale Erfahrung bringen die Falkenseer Bewerber mit, das machte die Vorstellung am Montag deutlich. Das reichte von Erfahrungen in der Stadtplanung über die Mobilitätsstrategie bei VW bis zu Energiesystemtechnik und Umwelttechnik, da waren Architekten und begnadete Radfahrer dabei. Schlechtes Bauchgefühl: Ein Bewerber dürfte sich jedoch selbst aus dem Rennen genommen haben, als er seinen Sachverstand anbot, damit die Abgeordneten nicht nur aus dem Bauch heraus Beschlüsse fassen. An einer Ausschusssitzung oder Stadtverordnetenversammlung hatte er jedoch in Falkensee bisher nie teilgenommen. Von Marlies Schnaibel

Havelland - Bürger sind neugierig auf Stadtentwicklung und Klimapolitik