Fassungslosigkeit in Dallgow: Randalierer zerstören zahlreiche Autospiegel

Martin Plath ist stinksauer. Seine Familie gehört zu mehr als einem Dutzend Betroffener, die während der Weihnachtsfeiertage Opfer von blankem Vandalismus wurden. Mindestens acht Fahrzeuge in Falkensee, fünf weitere in Dallgow-Döberitz wurden von bislang unbekannten Tätern beschädigt. In Mitleidenschaft gezogen wurden vornehmlich die Seitenspiegel, die offenbar an den Fahrzeugen abgetreten wurden. Martin Plath kann das Ganze auch Tage später kaum verstehen. Die unbekannten Täter beschädigten das Auto seines Sohnes, einen VW Amarok. Plath schäumt vor Wut: „Mein Sohn tut keiner Fliege was zu leide, engagiert sich ehrenamtlich und sehr aktiv für die Freiwillige Feuerwehr in Dallgow-Döberitz.“ Noch am Tag vor der Beschädigung sei er mit dem Fahrzeug unterwegs gewesen, um als Jugendwart der Wehr Geschenke für die Nachwuchsfeuerwehr zu verteilen. „Aufgrund der Beschädigung ist er nun im Grunde nicht mehr einsatzbereit“, bringt es Plath auf den Punkt. Denn bevor die Außenspiegel des Autos – sie wurden auf beiden Seiten zerstört – nicht repariert sind, ist es nicht verkehrstüchtig. Fahren ohne Außenspiegel ist verboten. Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO), § 56, erfüllen defekte Außenspiegel faktisch „ihren eigentlichen Nutzen“ nicht mehr. Polizeibeamte können folglich bei einer Verkehrskontrolle in solch einem Fall gar ein Verwarngeld erheben. Hinzu kommt: Die kaputten Spiegel mindern sowohl die eigene Verkehrssicherheit als auch die anderer Verkehrsteilnehmer. Das beschädigte Fahrzeug habe in der Seestraße in Dallgow hinter dem Wohnhaus gestanden. „Es ist von der Straße aus gar nicht zu sehen gewesen. Und es war das einzige, das dort beschädigt wurde. Als sei es gezielt angesteuert worden“, berichtet Plath. Aufgefallen seien die Schäden am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertags den Nachbarn. „Das war etwa 9.45 Uhr, als die Nachbarn selbst los wollten und den Schaden entdeckt haben“, so Plath. Wer sich an dem Auto – ebenso wie an den zahlreichen weiteren beschädigten Fahrzeugen – zu schaffen gemacht hat, ist bislang unklar. Eine Anwohnerin habe gegen 6 Uhr jemanden vom Grundstück wegrennen hören, „aber man denkt sich ja nichts dabei“, sagt Martin Plath. Zumal sich sein Sohn aufgrund seiner Feuerwehreinsatzbereitschaft mitunter auch zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten auf den Weg mache. „Deshalb hat sich die Nachbarin auch nicht gewundert. Es hätte ja auch mein Sohn sein können, der zum Einsatz muss und deshalb zum Auto rennt“, so Plath. Auf rund 1000 Euro Schaden wird die Familie wohl sitzenbleiben: Noch am gleichen Tag erstattete seine Familie Anzeige bei der Polizei. Zu Reparatur und Rennereien kommt nun auch noch selbstredend der Ärger über die Kosten für die Schadensbeseitigung, auf denen sein Sohn vermutlich sitzenbleibe, so Plath. „Insgesamt wird der Schaden bei rund 1000 Euro liegen“, schätzt er. Es sind Kosten, die die Familie wohl aus eigener Tasche aufbringen wird, „um bei der Versicherung nicht zurückgestuft zu werden. Auch das ist ja mit Kosten verbunden.“ 1000 Euro seien „für jeden viel Geld, gerade in dieser Zeit“, sagt Plath. Fassungslosigkeit über die blinde Zerstörungswut: „Der ganze Vorfall ist für uns nicht zu erklären und macht uns fassungslos“, sagt der Dallgower. „Mein Sohn ist als Jugendwart bei der Feuerwehr tätig, hat für jeden ein offenes Ohr und hilft, wo er kann. Und dann passiert so etwas.“ Er hofft nun, dass dem ein oder anderen in der Nacht von Heiligabend zum ersten Weihnachtsfeiertag etwas aufgefallen ist. „Die Seestraße in Dallgow, wo das Ganze passiert ist, ist leider nicht sehr belebt. Aber vielleicht hat ja doch jemand etwas gesehen und kann der Polizei Hinweise geben“, hofft Plath. Neben seiner Familie waren in Dallgow-Döberitz vier weitere Autobesitzer von den Beschädigungen betroffen. Im benachbarten Falkensee kam es – ebenfalls in der Nacht zum 25. Dezember – zu ähnlichen Schäden an mindestens acht Fahrzeugen in der Gartenstraße. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Falkensee telefonisch jederzeit unter der Nummer 03322/2750 entgegen. Von Nadine Bieneck