So haben die Falkenseer Silvester gefeiert

Im kleinen Kreis oder auch ganz allein. So haben wohl viele Falkenseer und Havelländer am Donnerstagabend den Jahreswechsel begangen. Größere Treffen waren wegen der Corona-Einschränkungen nicht erlaubt. Die große Silvestersause fiel somit aus. Viele haben da ihren ganz eigenen Weg gefunden ins neue Jahr zu rutschen und das Beste aus der aktuellen Situation gemacht. „Wir haben auf unserer Terrasse eine Feuerschale angemacht und gegrillt“, erzählten Thomas und Sabine Jung. Das Ehepaar war am Neujahrstag zu einem Spaziergang an den Falkenhagener See gekommen. So wie sie trotzten auch einige andere dem schmuddeligen Wetter dieses 1. Januar 2021 und begannen das neue Jahr mit einem kleinen Ausflug, um auf die zurückliegenden zwölf Monate zu blicken, aber auch hoffnungsvoll nach vorne zu schauen. Ein Spaziergang um den Falkenhagener See: Mit einer selbst gemachten Kürbissuppe gegen die Kälte überdauerten Thomas und Sabine Jung die Stunden bis zum Jahreswechsel. „Dann haben wir angestoßen und sind irgendwann ins Bett gegangen.“, sagte Sabine Jung. Etwas wehmütig seien sie aber dennoch, insbesondere da sie wegen der Corona-Pandemie nicht reisen können. „Wir sind eigentlich jedes Jahr zu Silvester an der Ostsee und feiern dort. In diesem Jahr ging das natürlich nicht“, ergänzte Thomas Jung. Wieder reisen zu können, das wünscht sich das Ehepaar für das neue Jahr. Erst einmal trafen sie sich nun am Neujahrstag mit Freunden am Falkenhagener See – an der frischen Luft und mit genügend Abstand. Zu diesen Freunden zählt die Falkenseer Familie Heemann, die warm angezogen ebenfalls eine Runde um den See drehte. Anita Heemann hatte ihren gerade einmal vier Monate alten Sohn dabei, mit dem sie den Jahreswechsel verbracht hat. „Wir haben früh geschlafen. Aber um Mitternacht bin ich dann doch aufgestanden. Allerdings muss ich sagen, dass ich Silvester wohl auch ohne Corona genau so verbracht hätte, weil mein Sohn noch so klein ist“, erzählte sie. Vom Jahreswechsel habe der Kleine dann aber doch nur sehr wenig mitbekommen. Birgit Heemann freut sich auf das zweite Enkelkind: Dessen Großeltern, Birgit und Thomas Heemann, starteten ihren Jahreswechsel auf der Terrasse ihres Hauses. „Zwischendurch haben wir unseren Neffen auf der Straße getroffen und ab 1 Uhr noch ein paar Sendungen aus unserer Jugendzeit im Fernseher angeschaut, Roy Black und sowas. Insgesamt war es sehr ruhig“, sagte Birgit Heemann. Für das kommende Jahr wünscht sie sich vor allem, dass alle gesund bleiben. „Und ich freue mich auf unser zweites Enkelkind, das wir in den nächsten Monaten erwarten“, so Heemann. „Mein Mann und ich haben Silvester alleine bei uns zu Hause gefeiert. Ich habe auf dem Sofa gelesen. Denn das Fernsehprogramm war ja wirklich gruselig, ganz anders als zu Weihnachten, wo noch wirklich schöne Sachen gezeigt wurden“, sagte Jutta Gerlach, die zusammen mit ihrer Tochter um den See spazierte. Dass es in diesem Jahr, wegen des Verkaufsverbotes für Feuerwerk, wirklich ruhiger war, den Eindruck habe sie nicht gehabt, wie auch die anderen Spaziergänger am Falkenhagener See. Für absolut sinnvoll hielt Tochter Johanna Gerlach das Verkaufsverbot. „Mein Mann hatte Nachtdienst im Krankenhaus und auch ich arbeite im Krankenhaus. Noch mehr Patienten können die Krankenhäuser einfach nicht vertragen“, sagte sie. Während ihr Mann Dienst im Krankenhaus hatte, verbrachte Johanna Gerlach den Jahreswechsel zu Hause auf dem Sofa. „Da Weihnachten und Silvester eigentlich immer einer von uns arbeitet, war es nicht so eine große Umstellung, wobei ich Silvester sonst schon bei Freunden gefeiert hätte“, erzählte sie. Für das neue Jahr wünscht sich Johanna Gerlach, dass nun möglichst schnell möglichst viele Menschen geimpft werden, damit wieder ein wenig der Alltag ins das Leben der Menschen zurückkehren kann. Hier hoffe sie auch auf die Einsicht der Leute, dass eine Impfung sinnvoll ist und dass sich möglichst viele impfen lassen. „Ich hoffe, dass es 2021 wieder besser wird": Nach einer Silvesterfeier alleine vor dem Fernseher nutzte auch Rosemarie Hourmouziadis am Neujahrstag die Gelegenheit, sich mit einer Verwandten am Falkenhagener See zu treffen und sich wenigstens so mit dem notwendigen Abstand sehen zu können. „Es war schon ein seltsames Silvester und ein ganz seltsames Jahr. Aber man muss das Beste daraus machen und ich hoffe, dass es 2021 wieder besser wird“, sagte sie. Von Danilo Hafer