In diesem Jahr haben die Selbelanger gleich mehrere Anlässe zum Feiern. Ganz oben steht natürlich das Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung ihres Ortes von 750 Jahren. Ein Jubiläum, das man sich unter anderem mit Retzow und Pessin teilt, die ebenfalls in diesem Jahr so alt werden. Kein Wunder, sie stehen gemeinsam auf einer Urkunde.
„Außerdem wurde das Feuerwehrgerätehaus 1959 fertiggestellt, es ist jetzt 60 Jahre alt. Und schließlich wurde 2009 der Anbau an das Gerätehaus eingeweiht“, sagt Ortsvorsteher Erich Ball. Nicht zuletzt wurde die Feuerwehr vor 85 Jahren gegründet. Und so ist es in diesem Jahr besonders passend, dass die Selbelanger ihr Dorf und ihre Feuerwehr mit einem großen Fest am 14. und 15. Juni hochleben lassen.
Feskomitee gegründet
Die Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier laufen schon seit geraumer Zeit. „Vor einem Jahr haben wir ein Festkomitee gebildet“, so Ball. Mitgemacht haben vor allem Vertreter des Kirchen- sowie des Feuerwehrfördervereins. Sie organisierten unter anderem den Festumzug, der am 15. Juni um 13 Uhr am Sportplatz startet. Danach geht es über die B 5 und die Dorfstraße bis zum Festplatz zwischen Feuerwehr und Kirche.
Mit 16 Schaubildern und vielen geschmückten Wagen wird den Selbelangern und ihren Gästen an dem Tag die Dorfgeschichte nähergebracht. Zu dieser gehört auch die Errichtung der Patronatskirche St. Nikolai 1440. Aus dem Jahre 1598 ist bekannt, dass Selbelang eine Windmühle besaß, und 1749 wurde der barocke Kirchturm errichtet.
Vorträge in der Kirche
Der barocke Kanzelaltar stammt von 1718. 1832 hat der Selbelanger Gutsbesitzer von Erxleben die „Bardelebensche Meyerey“ an den Rittmeister von Knoblauch in Pessin verkauft. Dies sind nur einige der Ereignisse aus der Historie.
Wer mehr dazu erfahren will, der sollte bereits am 14. Juni in die Kirche kommen. „Um 19 Uhr beginnt dort der Festgottesdienst, anschließend gibt es drei Vorträge zur Geschichte der Kirche, der Feuerwehr und zum Dorfleben“, kündigt Erich Ball an. Zudem können sich die Besucher auf ein Orgelkonzert freuen. „Und in Erinnerung an die Ersterwähnung vor 750 Jahren wird eine Säulen-Rotbuche gepflanzt.“
Der alte Garant ist mit dabei
Tags darauf erwartet die Gäste ein buntes Programm, an dem sich unter anderem die Nauener Heimatfreunde beteiligen werden. Auch die Feuerwehr kommt angesichts ihres Jubiläums nicht zu kurz. „Beim Festumzug wird der alte Garant K 30 mitfahren“, kündigt Dirk Lorenzsonn an, Vorsitzender des Feuerwehrfördervereins und Vize-Ortswehrführer.
In den 50er-Jahren hatten die Kameraden ein ehemaliges Milchfahrzeug zum Löschauto umgebaut. 1958 wurde es in Dienst gestellt und fuhr bis in die 90er-Jahre hinein Einsätze. Übrigens hatten die Selbelanger im Gegensatz zu anderen Gemeinden schon sehr zeitig ein Löschfahrzeug. Dafür sorgte – nicht ganz uneigennützig – Gutsbesitzer von Wulfen.
Pfarrer singt mit Gästen
Ansonsten können sich die Gäste am Samstag auf ein buntes Programm freuen. So wird etwa Pfarrer Wolf Schöne mit den Gästen singen, der Pessiner Carnevalclub ist mit Tanzdarbietungen vertreten und wer will, kann sich beim Bogenschießen versuchen. Zur Stärkung gibt es gegrilltes Wildschwein. Für die Jüngsten kommt ein Clown.
Ortsvorsteher Ball bittet die Gäste, die mit dem Auto anreisen, darum, die drei Parkplätze an der B 5 zu nutzen. Zudem sollten die Anwohner ihre Fahrzeuge zumindest nicht zwischen 13 und 15 Uhr auf der Dorfstraße parken, damit der Festumzug nicht behindert wird.
Von Andreas Kaatz