Friesack: Neue Begegnungsstätte ist geplant

Schon bald könnte es mitten in Friesack eine Begegnungsstätte geben, die nicht nur für ältere Menschen gedacht ist, sondern ein generationsübergreifender Treffpunkt für alle Friesacker sein soll. Bis spätestens Anfang nächsten Jahres will die Gemeinschaftswerk Wohnen und Pflege GmbH das Projekt umgesetzt haben, das in derzeit leerstehenden Ladenräumen direkt am Markt geplant ist. „Wir stellen fest, wie vereinzelt Menschen vereinsamen, wenn sie keinen Kontakt zu anderen haben. Dadurch steigt auch die Pflegebedürftigkeit in der Bevölkerung. Aber mit Hilfe von Fortbildung oder Sport bleiben die Menschen länger jung“, sagt Andrea Behrendt-Siemenowski, Niederlassungsleiterin beim Gemeinschaftswerk. Dazu soll nun die neue Einrichtung beitragen. Ziel ist Haus der Vereine: Das Besondere an diesem Projekt: Es wird gemeinsam mit der Stadt Friesack realisiert. Einer der davon überzeugt ist, dass es funktioniert, ist Bürgermeister Christoph Köpernick. „Es gibt zwar Dorfgemeinschaftshäuser, aber so etwas haben wir direkt in der Stadt Friesack nicht. Die Begegnungsstätte ist nun ein Anfang. Ein Haus der Vereine muss das Ziel sein“, sagt er. Am Markt könne ein Ort entstehen, der regelmäßig geöffnet ist und auf diese Weise die Innenstadt mit belebt. Damit ist er auf gleicher Wellenlänge wie die Stadtverordnete Dagmar Möller: „Wir haben viele Akteure in der Stadt, und es wäre schön, wenn mit der Begegnungsstätte ein Ankerpunkt entsteht.“ So könnten dort beispielsweise künftig Ehrenamtler ausgebildet oder auch Angebote der Volkshochschule wie etwa Sprachkurse in Anspruch genommen werden. Auch Tourismus-Info denkbar: „Denn dazu fährt keiner nach Rathenow“, sagt sie und freut sich über die Chancen, die sich nun bieten. Selbst ein Frauen- oder Männerfrühstück sei möglich, wobei sich die Leute austauschen können. „Eventuell könnte auch eine Informationsstelle für Tourismus geschaffen werden“, sagt sie. Anlass für die Überlegung, eine neue Begegnungsstätte zu etablieren, war ursprünglich die Platznot beim Gemeinschaftswerk. „Unsere Niederlassung wächst unheimlich, der Bedarf ist riesig. Wir brauchten für die Mitarbeiter größere Räume“, sagt Andrea Behrendt-Siemenowski. Alternative gesucht: Mittlerweile ist die Fläche der bisherigen Begegnungsstätte in der Poststraße entsprechend umgebaut worden. Gruppenangebote, zu denen man sich bisher dort traf, fanden wegen Corona ohnehin nicht statt oder wurden in die kleinere Begegnungsstätte im „Wohnen mit Service“ am Markt verlegt. Zuvor hatte sich Andrea Behrendt-Siemenowski nach einer Alternative für die Begegnungsstätte umgeschaut und ist auf die leerstehenden Gewerberäume neben der Apotheke gestoßen. Vor einem Jahr nahm sie Kontakt zum Vermieter auf und traf auf offene Ohren. „Der Vermieter war sehr interessiert“, sagt sie. So entstand die Idee, auf einer Fläche von rund 100 Quadratmeter die Begegnungsstätte zu errichten sowie auf weiteren Flächen vier Wohnungen mit einer Größe von jeweils 40 bis 60 Quadratmeter. Innenstadt wird belebt: Als einen großen Vorzug dieses Standortes sieht auch Andrea Behrendt-Siemenowski, dass er sich an zentraler Stelle befindet und die Innenstadt belebt. Am neuen Standort könnten sich beispielsweise Spiele-, Handarbeits- oder Gesprächsgruppen treffen. Das Gemeinschaftswerk wird die Räume anmieten. „Es wird aber auch überlegt, ob sich die Stadt an der Miete finanziell beteiligen könnte“, sagt die Niederlassungsleiterin. „Wir haben außerdem einen Antrag auf Förderung bei der Lotterie gestellt.“ Warten auf Baugenehmigung: Offen ist noch, wie die personelle Absicherung der Öffnungszeiten erfolgen soll. Ob es sich rein übers Ehrenamt managen lässt, wie eine Idee lautet, muss sich zeigen. Momentan wartet man noch auf die Baugenehmigung für die Umbauarbeiten in den Gewerberäumen am Markt. Anschließend erhält die Begegnungsstätte einen Café-Bereich sowie einen Gruppenraum mit Küchenzeile. Das Gemeinschaftswerk ruft jetzt die Bürger dazu auf, Namensvorschläge für die künftige Begegnungsstätte einzureichen. Diese können im Briefkasten in der Poststraße 13 abgegeben werden oder aber man kann sie per Mail an die Niederlassung schicken: behrendt-siemenowski@die-gemeinschaftswerke.de Von Andreas Kaatz