Pessin: Katze Greta lebt vorerst mit drei Kugeln im Kopf

Katze Greta geht es besser, über den Berg ist der Vierbeiner aber noch lange nicht. Unbekannte Täter schossen in der vergangenen Woche in der Gemeinde Pessin (Amt Friesack) auf die zwei Jahre alte Samtpfote. Drei Kugeln fanden die Tierärzte der Tierklinik Potsdam im Schädel von Greta, wo ihr Besitzer Christoph Bajohr das Tier aufgrund der lebensbedrohlichen Situation hingebracht hatte. Wie die Geschosse aus dem Kopf entfernt werden, ist noch unklar: Zunächst drei Tage musste die Katze, die eigentlich ein Kater ist, in der Klinik bleiben, um von den Ärzten gerettet und aufgepäppelt zu werden. Inzwischen ist Greta wieder zu Hause, hat der Freigängerkater im Haus seiner Familie sozusagen ein Krankenzimmer bezogen. „Er bekommt Schmerzmittel und Antibiotika, am Freitag müssen wir wieder zur Tierklinik nach Potsdam zur Kontrolle. Dann sollen auch die nun anstehenden Operationen besprochen werden“, sagt Bajohr. Der Pessiner ist nach wie vor fassungslos, dass seinem Vierbeiner vorsätzlich so viel Leid und Schmerzen zugefügt hat. „Eine Katze rennt doch sofort weg, wenn sie das erste Mal getroffen ist. Der Täter hat ihr drei mal gezielt in den Kopf geschossen. Man muss sich mal überlegen, wie viel kriminelle Energie da dahinter steckt“, sagt er. Dass im Ort jemand mit einer Waffe unterwegs sei, der es offenbar auf Haustiere abgesehen habe („Ich habe mehrere Nachrichten von Nachbarn erhalten, denen ähnliches passiert ist.“), hinterlässt nicht nur bei dem 34-Jährigen ein ungutes Gefühl. Er selbst stellte Strafanzeige bei der Polizei und hofft nun, dass man der Person auf die Schliche kommt. Fast jeder Einwohner Pessins habe einen Hund oder eine Katze, „das ist für den ganzen Ort beängstigend“, findet der 34-Jährige. „Wir hoffen, dass Greta die schwere Verletzung überleben wird. Er hat ein Auge verloren, sein Trommelfell ist zerstört, dadurch ist er auf einer Seite taub, Weichteile und der Kiefer wurden verletzt“, zählt Bajohr die umfangreichen Verletzungen auf. „Es befinden sich drei Geschosse im Kopf, eine komplizierte Operation des Auges ist notwendig. Ob und wie die Geschosse im Kopf entfernt werden können ist noch unklar“, sagt er. Anteilnahme ist groß – zahlreiche Havelländer spenden für Behandlungskosten: Die Anteilnahme an dem Vorfall ist nicht nur in Pessin groß. Viele Havelländer reagierten entsetzt, nachdem Bajohr das Geschehen über die sozialen Netzwerke geteilt hatte, um Zeugen oder Hinweise zu finden. Seine Schwester richtete zudem eine Spendenaktion ein, um die Kosten für die medizinische Behandlung ein wenig abzufedern. 1500 Euro hat Gretas Versorgung bislang gekostet, ein Ende ist nicht absehbar. Christoph Bajohr ist für die Unterstützung daher mehr als dankbar – rund 800 Euro sind bereits zusammengekommen. Direkter Link zur Spendenaktion: www.facebook.com/donate/496942417958344/496946531291266. Von Nadine Bieneck