Anbau an Ketziner Feuerwehrgerätehaus erfolgt 2021

Mit einer überraschenden Erkenntnis und großer Hoffnung auf Fördermittel für die Stadt Ketzin/Havel endete der Besuch von Kreisbrandmeister Lothar Schneider im Depot der Ketziner Feuerwehr in der Feldstraße. Dort stehen zwei große Investitionen an. Die wichtigste: Es werden neue Fahrzeughallen und Umkleideräume gebraucht. „Die modernen Einsatzfahrzeuge passen wegen ihrer Höhe und Länge nur dann in das rund 100 Jahre alte Depot, wenn Luft aus den Reifen abgelassen wird“, erklärte der Ketziner Stadtbrandmeister Steffen Vogeler. Unvertretbar sei, dass sich die Kameraden noch immer gedrängt in den jetzigen Fahrzeughallen umziehen müssen. Neue Fahrzeughallen kosten 1,5 Millionen: „Aber die Investition von rund 1,5 Millionen Euro kann die Stadt ohne Fördermittel nicht stemmen“, erklärte Bürgermeister Bernd Lück. Nur seien entsprechende Förderprogramme nicht in Sicht, dachte die Ketziner Verwaltung. Doch Kreisbrandmeister Lothar Schneider überraschte mit der Information, dass das Kommunale Infrastrukturprogramm (KIP) des Landes für 2021 verlängert worden sei. Davon wussten weder der Bürgermeister noch die für die Fördermittelanträge zustimmungspflichtige Lokale Aktionsgruppe Havelland (LAG) etwas, in deren Vorstand der Bürgermeister sitzt. Er wolle sich sofort um die Angelegenheit kümmern, so Bernd Lück. Ketziner Stadtverordnete müssen schnell handeln: Eile ist geboten, denn die Fördermittelanträge müssen bis zum 30. September eingereicht sein, hieß es. „Dazu liegt aus Ketzin/Havel beim Landkreis noch nichts vor“, sagte der Landrat und empfahl, dass die Ketziner Stadtverordneten eine Art Vorratsbeschluss fassen sollten, damit die Zustimmung der Kommunalpolitiker noch rechtzeitig gegeben ist. Vize-Bürgermeisterin Sabine Pönisch unterstrich: „Ohne dass die Stadt einen Kredit aufnimmt, wird es trotz möglicher Fördermittel nicht gehen.“ Rückenwind für den Bau neuer Fahrzeughallen erhielt der Bürgermeister an Ort und Stelle vom Landrat. Der hatte sich die Situation mit den Fahrzeugen im Depot angesehen und ist von der Dringlichkeit neuer Fahrzeughallen überzeugt. Er sagte zu, einen entsprechenden Ketziner Antrag zu befürworten. Lück solle dazu im engen Kontakt mit seiner Behörde bleiben. Leitstelle soll geschaffen werden: Bei dem zweiten Investitionsvorhaben für die Ketziner Feuerwehr scheint es nach langem Stillstand jetzt voran zu gehen. Seit 2017 ist der Anbau eines multifunktionalen Raumes an das bestehende Gebäude im Gespräch. Einerseits soll ein Schulungsraum für die Kameraden entstehen. Zudem wäre Platz geschaffen für eine Leitstelle der Ketziner Feuerwehr, wie Stadtbrandmeister Steffen Vogeler anmerkte. In den Anbau können sich später auch Senioren, Vereine und oder Privatleute punktuell einmieten. Damit wird ein zweckmäßiger Ersatz für Räume in der Rathausstraße geschaffen, die einst für diese Zwecke genutzt wurden. 240 000 Euro hätte das Vorhaben einst kosten sollen, auf 290 000 Euro sind die Angebote inzwischen gestiegen, hieß es. „Die Zusage der Fördermittel erwarten wir in den nächsten Tagen“, sagte Bernd Lück. Nach der Ausschreibung könnte im nächsten Jahr gebaut werden. Von Wolfgang Balzer