Förderverein könnte Ketziner Strandbad retten

Kann das Ketziner Strandbad als Naturbad gerettet werden oder bleibt am Ende nur eine Badestelle übrig? Diese Frage beschäftigt seit Wochen die Gemüter in der Havelstadt. Man sucht nach Lösungen, um das jährliche Defizit von mehr als 100 000 Euro, das das Strandbad verursacht, zu minimieren. Jetzt liegt ein erster Vorschlag auf dem Tisch: ein Förderverein soll gegründet werden. Die Gruppe „Initiative Förderverein Strandbad“ um den Ketziner Sportbeauftragten Burkhard Severon hat sich das vorgenommen. Außerdem gehören dazu die Seniorenratsvorsitzende Thea Hoedt, die Jugendkoordinatorin Anke Bienwald und Strandbadmitarbeiter Henrik Wohlmann. Ehrenamtliche Leistungen können helfen: „Die Idee eines Fördervereins wurde in der Arbeitsgruppe Strandbad geboren, in der etwa 20 Bürger, Stadtverordnete und Verwaltungsleute mitmachen“, erklärt Severon. In zwei Sitzungen habe man sich bisher mit den Möglichkeiten der Kostenersparnis und zusätzlicher Einnahmequellen beschäftigt. Als ein Kernpunkt würden ehrenamtliche Leistungen angesehen. Das könnte eine zeitweise Wasseraufsicht sein (dazu ist ein ausgebildeter Rettungsschwimmer nötig), sowie das Rasenmähen und das morgendliche Strandharken auf dem Areal an der Havel. „Um solche Einsätze zu koordinieren, aber auch direkt finanzielle Mittel einzuwerben, soll ein Förderverein gegründet werden“, sagt Burkhard Severon. Severon: In der Saison täglich öffnen: Aber der Sportbeauftragte ist nicht ausschließlich auf ein Strandbad/Naturbad fixiert: „Mir ist wichtig, dass Ketziner und Gäste in der Saison von Mai bis September täglich dort baden können –nicht außerhalb der Ferien nur an den Wochenenden – und dass es Schwimmunterricht für Kinder gibt. Wenn das nur als Badestelle funktioniert, ist auch gut.“ Bei einer Badestelle müssten zwar die Rutsche und der Steg weg, so Severon, aber es braucht nur eine Person als Schwimmmeister für den Unterricht und nicht drei, wie das jetzt vorliegende Gutachten der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen aussagt. Die Personalkosten sind der größte Faktor beim Strandbad. Herbstaktion am 7. November: Um Werbung für einen Förderverein zu machen, hat die Initiative für Samstag, den 7. November, ab 14 Uhr eine Herbstaktion im Strandbad geplant. Neben dem Laubharken soll es auch einen Gedankenaustausch geben. In den nächsten Monaten würde man an Ständen zum Strandbad und zum Förderverein informieren und im Februar einen Bürgerdialog veranstalten, der die Vereinsgründung zum Ziel hat, so Severon. Von Jens Wegener