Ketzin/Havel: Immer mehr Bäume in der Rathausstraße gehen ein und werden nun ersetzt

Die Baumhasel in der Ketziner Rathausstraße sehen attraktiv aus. Sie sind bei Haselnusssammlern beliebt, aber offensichtlich sehr empfindlich. Es gehen immer wieder einzelne Bäume aus bisher nicht geklärter Ursache ein, manchmal sogar innerhalb weniger Monate. Trotz mehrfacher Nachpflanzungen gibt es derzeit bereits zehn leere Baumscheiben. Baumhasel ist für die hiesige Region nicht typisch. Bis Anfang der sechziger Jahre standen hier uralte Linden. Diese Baumart soll auch nicht wieder gepflanzt werden, Baumhasel wegen ihrer Empfindlichkeit gleichfalls nicht. Im jüngsten Bauausschuss wurde erneut nach Alternativen gesucht. Das geschah auch schon vor drei Jahren. Aus finanziellen Gründen musste das Vorhaben verschoben werden und ist auch in diesem Jahr nicht im Haushalt enthalten. Neue Finanzierungsquelle: Nun aber geht offensichtlich alles sehr schnell. Eine Firma könnte noch im Oktober/November mit den Nachpflanzungen beginnen. „Es hat sich eine neue Finanzierungsquelle aufgetan“, begründete Franziska Röth von der Stadtverwaltung die Eile. Die Quelle selbst nannte sie nicht. Es könnte sich um die Firma Leonwert, Investor des Wohngebietes Baumschulwiese, handeln, die zugesagt hatte, möglicherweise derartige Vorhaben zu finanzieren, ohne dass Konkretes genannt wurde. Franziska Röth brachte die Idee in das Vorhaben, für die Nachpflanzungen die Rathausstraße in vier Abschnitte zu unterteilen und in jedem Abschnitt eine andere Baumart zu pflanzen. Sie nannte dies ein Pilotprojekt, um zu sehen, welche Baumart mit den Bedingungen in dieser Straße am Besten zurechtkommt. Zustimmung im Bauausschuss: Von der Breitscheid- bis zur Baustraße könnten an vier Stellen Blumenesche oder Säulenahorn die Straße säumen. Weiter bis zur Liebknechtstraße wären es Felsenbirne oder Rotahorn. Und auf der anderen Straßenseite bis zur Plantagenstraße sind Pyramiden-Hainbuche oder Säuleneiche geplant und weiter bis zur Breitscheidstraße Ulme. Für den Amberbaum votierte niemand. Das Vorhaben selbst fand im Bauausschuss Zustimmung. Ob die Bepflanzung der stadtprägenden Rathausstraße mit fünf verschiedenen Baumarten auch in den anderen Gremien der Kommune Zustimmung findet, muss noch abgewartet werden. Wie Franziska Röth versicherte, werde keine dieser Baumarten höher als 10 bis 12 Meter. Da von den noch vorhandenen Baumhaseln bereits jetzt neun Bäume Vitalitätsverluste aufweisen, ist mit weiteren Nachpflanzungen zu rechnen. Von Wolfgang Balzer