Ketziner Radwandertag: Teilnehmer schafften 732 Kilometer

Gemeinsam Radfahren, schöne Landschaften genießen, Kilometer fressen für den Sieg. Der 16. Ketziner Radwandertag stand unter dem Motto „Stadtradeln“, einer bundesweiten Aktion, bei der Kommunen mit ihren Teams Radkilometer für den Sieg sammeln. Fischerkönigin Lena Kiefel hatte coronabedingt seit dem Neujahrsempfang ihren ersten Auftritt. „Sammelt Kilometer für Ketzin, und ich wünsche euch viel Spaß“, sagte die Repräsentantin der Fischerstadt und gab auf der Havelpromenade den Startschuss für die 32 Kilometer lange Strecke. Team Sportstudio beim Stadtradeln weit vorn: Unter den 23 Teilnehmern befand sich auch Bürgermeister Bernd Lück, der das Team der Stadtverwaltung anführte, das mit 24 Radelnden bisher 1918 Kilometer zusammengefahren hatte. Klarer Sieger in Ketzin unter den fünf Teams ist die Mannschaft des Sportstudios mit 53 Teilnehmern, die bisher schon 12 263 Kilometer schafften. „Hauptsache dabei, Hauptsache Bewegung,“ meinte das Stadtoberhaupt, dass sich mit seinem Fünf-Gang-Herrenrad Richtung Falkenrehde die leichte Anhöhe mit Rückenwind hinauf quälte. Ketzins Sportbeauftragter Burkhard Severon, mit Rennrad in Renn-Kleidung, meinte, dass der Fischerstadt bei diesem Wettbewerb der Sieg nicht mehr zu nehmen sei. „Wir sind in Brandenburg in der Kategorie der pro Kopf gefahrenen Kilometer im Bezug zur Einwohnerzahl nicht mehr zu schlagen“, sagte der drahtige Triathlet, der die Pause in Priort im Hofladen Lienert noch mal nutzte, um für Ketzin und sein Team Extrakilometer zu „schrubben“. Während die Mannschaften des gesamten Landkreises Havellandes (1633 Aktive) bereits 321 861 Kilometer eingefahren haben, die Stadt Falkensee davon allein 157 789 Kilometer mit 807 Aktiven erradelte, kamen für Ketzin zu den bisher 29 628 Kilometern am Radwandertag noch mal 732 Kilometer hinzu. Rathenow erfuhr mit 371 Aktiven insgesamt 75 854 Kilometer. Noch eine Woche können die mit einer App gemeldeten Teilnehmer radeln – dann wird abgerechnet. Ketzin hofft zumindest auf den Sieg in ihrer Kategorie. Ältester Starter war 83 Jahre: Mit 83 Jahren war Manfred Massow der älterste Teilnehmer am Sonntag, Maron Meißner mit neun Jahren saß als jüngster auf dem Sattel. „Das war eine landschaftlich eine schöne Strecke, “ sagte Massow, der auch sonst etwa 600 Fahrrad-Kilometer im Monat quer durchs Havelland radelt. Sarah Gerlach und Melanie Michaelis aus dem Tourismusbüro hatten die Route und die Pause ausgesucht. Beide genossen die Zeit im Hofladen Lienert mit Äpfelpflücken. Und die Führung über die Plantage mit Besitzer Sylvio Lienert, der mit seiner Frau Silvia den Hofladen samt Café betreibt. In den letzten Jahren waren immer an die 80 Teilnehmer am Radwandertag dabei, vor allem die Damen des Edeka-Teams vermisste Bürgermeister Bernd Lück: „Deswegen haben wir den Radwandertag von Samstag auf den Sonntag gelegt, damit auch die Berufstätigen aus Ketzin mitfahren können.“ Im nächsten Jahr rechnet das Tourismusbüro wieder mit mehr Leuten. Keiner blieb zurück: Während bei der „Tour de France“ die 9. Etappe lief, startete die „Tour de Ketzin“ mit 23 Radelnden auf die letzten 13 Kilometern zurück mit leichtem Rückenwind. Im grünen Trikot fuhren die Damen des Fremdenverkehrsamtes vorne weg, Kevin Beinbrecht vom Bauhof Ketzin sicherte mit gelben Blinklichtern in seinem „Besenwagen“ den Schluss. Doch keiner blieb zurück, alle erfuhren sich das gelbe Trikot für die Fischertstadt und den Landkreis Havelland, der nun große Chancen auf den Gesamtsieg hat. Von Ulrich Hansbuer