Ob nun infolge eines Unfalls oder einer plötzlichen Erkrankung. Täglich geraten Menschen in Not und sind auf Hilfe angewiesen. „Hilfe zu leisten ist eine Pflicht, aber leider noch nicht für alle Menschen eine Selbstverständlichkeit“, sagt Karsten Herrmann, Einsatzleiter Rettungsdienst des Ortsverbandes Rathenow im Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).
Hilfe leisten will zudem gelernt sein. „Und damit kann man nicht früh genug anfangen“, fügt Melitta Teige von der Geschäftsstelle des Ortsverbandes hinzu. Deshalb hatte der Ortsverband Rathenow am Donnerstag nun bereits zum dritten Mal zum einem Aktionstag „Kinder lernen 1. Hilfe“ in das Kulturzentrum am Märkischen Platz eingeladen. Rund 200 Mädchen und Jungen im Alter von 5 bis 10 Jahren aus Rathenower Grundschulen und erstmals auch Vorschulkinder der Kita „Waldhaus“ in Premnitz kamen am Vormittag in das Kulturzentrum.
Fünf Ausbildungsstationen
Sanitäter und geschulte ehrenamtliche Helfer erklärten den Kindern an fünf Ausbildungsstationen Hilfeleistungen mit praktischen Vorführungen an Puppen und mit weiterem Hilfsmaterial. „Erst ansprechen, dann den Atmen überprüfen“, erklärten die Sanitäter Enrico Parey und Fabian Menzel Schülern den der Jahngrundschule wichtige Kontrollen zur Hilfeleistung.
Beatmen will gelernt sein
Anschließend führten sie den Kindern an einer Rettungspuppe vor, wie man Menschen wiederbelebt. Nun waren die Mädchen und Jungen an der Reihe und übten die Wiederbelebung. Holly und Frieda aus der ersten Klasse fanden die Übung „interessant“ und waren auch schon ein wenig stolz, als ihnen Enrico Parey bestätigte, alles richtig gemacht zu haben.
Und der Notruf?
Wie man einen Notruf 112 absetzt und welche Informationen wichtig sind, damit schnell geholfen werden kann, erfuhren die Kinder an einem anderen Stand. Ein Ausbilder trainierte mit ihnen ein solches Telefongespräch. Wie sie ein Pflaster richtig kleben oder eine Wunde verbunden wird, erklärte Maik Theißen. Natürlich bekamen die Kinder von ihm eine praktische Vorführung, bevor sie selbst Pflaster klebten. Damit der Spaß nicht zu kurz kam, durften die Kinder anschließend Plüschtiere verbinden und an einem Glücksrad drehen.
Keine Angst vor Blaulicht
„Wir wollen den Kindern auch Angst vor dem Blaulicht nehmen“, erklärte Kasten Herrmann ein Rettungsfahrzeug mit eingeschalteter Rundumleuchte auf dem Märkischen Platz. Collin Baade (17) zeigte den Kindern das Rettungsfahrzeug, aus dem er eine Krankentransporttrage holte, auf die sich die Kinder auch einmal legen durften. Auch einen Krankentransportstuhl probierten sie aus.
Es ist eine Ehre
Collin Baade ist ehrenamtlicher Sanitäter und war schon bei vielen Großveranstaltungen im Einsatz. „Hilfe leisten zu können ist eine ehrenvolle und schöne Aufgabe“, sagte er den Kindern. Der 17-Jährige half den Anspruch des Aktionstages „Jugend bildet Jugend aus“ zu erfüllen. Die Hälfte der Standbetreuer beim ASB- Aktionstag „Kinder lernen 1. Hilfe“ waren Jugendliche.
Von Norbert Stein