Brückenbau soll der Startschuss sein

Dem malerischen Havelort Milow stehen so viele Bauarbeiten bevor, wie sie Einwohner wohl noch nie erlebt haben. Seit Jahren gefordert und diskutiert, soll als erste Maßnahme die Erneuerung der Havelbrücke der Startschuss sein. Ende April werden die Bauarbeiten für die Brücke beginnen, teilt Milower-Land-Bürgermeister Felix Menzel (SPD) mit. Am 30. Januar habe die Submission der Angebote stattgefunden, bis zum 10. März solle der Auftrag vergeben werden. Danach werde man vom Landesbetrieb Straßenwesen alle Einzelheiten erfahren. Einschränkungen zu erwarten: Sicher sei aber schon jetzt, stellt Felix Menzel fest, dass die Bauarbeiten für die Einwohner von Milow mit erheblichen Einschränkungen verbunden sein werden. Gleich nach der Baustelleneinrichtung soll zunächst östlich neben der bestehenden Brücke eine Behelfsbrücke errichtet werden. Über sie wird während der Bauarbeiten mit einer einspurigen Fahrbahn der Straßenverkehr per Ampelregelung wechselseitig hinweg geführt. Man muss kein Prophet sein, um vorhersagen zu können, dass die Fahrzeuge sich an beiden Seiten der Ampel in einer noch nicht genau bekannten Länge stauen werden. Auf der südlichen Seite dürfte die Schlange ein ordentliches Stück in den Ort hinein reichen. Die Idee der von Süden kommenden Kraftfahrer, vor dem Gutskomplex abzubiegen und über Bützer und Böhne zu fahren, kann insofern nicht gutgeheißen werden, weil der Stau künftig gewiss über den Abzweig nach Bützer hinaus reichen wird. Felix Menzel sagt, dass der Schwerlastverkehr aus eben diesem Grund weiträumig um Milow herum geführt werden soll. Die genaue Route wird rechtzeitig vor Baubeginn bekannt gegeben. Da in Vorbereitung der Bauarbeiten bereits diverse Bäume im Umfeld der Brücke abgeholzt wurden, ergibt sich für den Ort die Gelegenheit, den „Platz der Volkssolidarität“ (innerorts östlich der Brücke) völlig neu zu gestalten. Ideen werden schon gesammelt. Abzweig zum Gutskomplex: Zum Bauabschnitt Brücke gehört auch ein Kreisverkehr an der nicht weit entfernten Abbiegung nach Bützer. Dazu gehört hier auch ein Abzweig zum ehemaligen Gutskomplex. Dabei sein wird nach Aussagen von Felix Menzel auch noch eine weitere Abbiegung, die eine Zufahrt zum künftig neu gestalteten „Platz der Volkssolidarität“ ermöglichen wird. Große Enttäuschung herrsche in Milow, sagt Menzel, weil nicht wie ursprünglich geplant gleichzeitig zum Brückenbau auch die Straße L 963 nach Premnitz erneuert wird. Dazu hätte der Bau eines neuen, separaten Radweges neben der Straße gehört, der die Verkehrssicherheit erheblich verbessert hätte. Weil aber mehrere Anwohner die für den Radweg benötigten Teilflächen nicht für den angebotenen Preis verkaufen wollen, kann dieser jetzt nicht gebaut werden. Planfeststellung hat begonnen: Der Landesbetrieb hat ein Planfeststellungsverfahren gestartet, damit die benötigten Flächen (natürlich gegen eine Entschädigung) enteignet werden können. Frühestens werden Straße und Radweg nun ab 2023 gebaut werden können. In Milow herrscht außerdem die Hoffnung, dass nach der Erneuerung der Brücke samt Kreisel der Ausbau der gut zwei Kilometer langen Ortsdurchfahrt von Milow beginnt. Die Entwurfsplanung ist gerade wieder aktualisiert worden. Straße und Gehwege sind in einem nicht sehr guten Zustand, konnten aber immer nur kurzfristig geflickt werden. Die Aussage des Landesbetriebs Straßenwesen hatte immer gelautet, dass vor der Ortsdurchfahrt erst die Brücke erneuert wird. Und das ist ja nun endlich so weit... Von Bernd Geske

Milow - Brückenbau soll der Startschuss sein