Grünes Licht für die nächsten Arbeitsschritte am Flussrenaturierungsprojekt Untere Havel. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am Dienstag einen Förderbescheid über 18 Millionen Euro an den Nabu übergeben. Damit kann das Projekt bis zum Jahr 2025 weitergeführt werden. Die Untere Havelniederung ist das größte zusammenhängende Binnenfeuchtgebiet im westlichen Mitteleuropa. Das Nabu-Großprojekt wird vor Ort von Rocco Buchta. begleitet. Der Bundesgeschäftsführer des Nabu, Leif Miller, spricht von einem Modellvorhaben. „Die Renaturierung der Unteren Havel leistet einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.“
Eine Aufgabe für Generationen
Svenja Schulze bezeichnete die Renaturierung von Flüssen als „Generationenaufgabe“. Das Vorhaben werde seit Beginn mit mehr als 28 Millionen Euro unterstützt. „Was wir an der Havel lernen, wird uns auch bei der Renaturierung anderer Wasserstraßen helfen", so die Umweltministerin.
Ufer entwickelt sich
In den vergangen Jahren wurden im Projektgebiet Altarme angeschlossen, Auenwälder initialisiert und Steinschüttungen am Ufer entfernt. Röhrichte und Weidengebüsche können sich so wieder entwickeln.
Seit Baubeginn im Jahr 2009 wurden 14 Kilometer Uferdeckwerk zurückgebaut, sowie 33 Flutrinnen und neun Altarme an den Fluss angeschlossen. „Bereits jetzt ist ein positiver Effekt zu beobachten“, sagt Rocco Buchta. Und: „Ab dem kommenden Jahr werden auch die ersten Deiche entfernt.“ Die Gesamtkosten liegen bei 40 Millionen Euro. Der Bund übernimmt 75 Prozent, das Land Brandenburg elf Prozent und je sieben Prozent das Land Sachsen-Anhalt und der Nabu.
Von Joachim Wilisch