Arco-Schule Nauen: Schulleitung äußert sich zu Corona-Vorwürfen

Ein Corona-Fall an der Graf-von-Arco-Oberschule mit Grundschulteil in Nauen sorgte in diesen Tagen für einige Unruhe. Grund dafür war auch die Tatsache, dass an der Schule noch vor eineinhalb Wochen ein Lichterfest mit Lampionumzug gefeiert wurde (MAZ berichtete). Öffentliche Kritik an dem Fest äußerte unter anderem Nauen Bürgermeister Manuel Meger (LWN). Dass der aktuelle Corona-Fall jedoch nichts mit dem Lichterfest zu tun habe, betonte Schulleiter Jürgen Beyer am Mittwoch noch einmal ausdrücklich. „Der Schüler hat sich im familiären Umfeld mit dem Corona-Virus infiziert, daher sind erst einmal bis Freitag die entsprechende Klasse und Schüler eines Wahlpflichtkurses in Quarantäne“, so Beyer. Klassen wegen fehlender Lehrer im Heimunterricht: Dass derzeit auch die 5. und 6. Klassen der Arco-Schule zuhause unterricht werden, liege daran, dass mehrere Lehrer wegen anderer Gründe derzeit ausgefallen sind. In der Öffentlichkeit, so nehme es die Schulleitung wahr, sei hier ein falscher Eindruck entstanden. „Wenn wir ehrlich sind, sind wir als Schule bisher wirklich glimpflich durch die Corona-Krise gekommen. Wir haben aktuell einen infizierten Schüler und eine Klasse in Quarantäne, bei insgesamt 33 Schulklassen, die hier unterrichtet werden“, so Beyer. Er sieht seine Schule zu unrecht im Fokus. Corona-Fälle gäbe es schließlich auch andernorts. Unterricht per Schul-Cloud: Wenn in der nächsten Woche wieder mehr Lehrer für den Unterricht zur Verfügung stehen, könnten die Jahrgänge fünf und sechs auch wieder im Regelbetrieb in der Schule unterrichtet werden, erklärte Ilona Greve, Leiterin der Primarstufe. Derzeit lernen die betroffenen Schüler in den eigenen vier Wänden mit der Schul-Cloud. Das funktioniere inzwischen sehr gut, ganz anders als noch zu Beginn der Pandemie. „In der ersten Phase haben die Lehrer die Aufgaben noch per E-Mail an die Schüler geschickt oder sie ihnen teilweise sogar nach Hause gebracht“, erzählte Schulleiter Beyer. Mit der neuen Schul-Cloud wurde vor den Herbstferien extra ein Probelauf gefahren, um sie im Ernstfall, wie jetzt, nutzen zu können. Hygiene-Regeln sind große Herausforderung: Ilona Greve betonte noch einmal, dass die Schule bei der Ausrichtung des Lichterfestes am 13. November nichts falsch gemacht habe. „Es war eine tolle Aktion, die von den 10. Klassen auf die Beine gestellt wurde, um den jüngeren eine Freude zu machen“, so Greve. Denn die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bedeuten auch harte Einschnitte für die 686 Schüler, die an der Schule unterricht werden. Das Gebäude selbst stelle die Schulleitung bei der Einhaltung der Hygiene-Regeln vor große Herausforderungen. „Wir haben kleine Räume und auch enge Treppenhäuser. Aber die Schüler sind, mit nur wenigen Ausnahmen, sehr diszipliniert“, betont Beyer. Von Danilo Hafer