Nauen: Neues Wohn- und Geschäftshaus am Bahnhof geplant

Demnächst ist es soweit: Am Bahnhof Nauen, direkt am Bahndamm, wird ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Es soll auf der derzeitigen Grünfläche am Kreisverkehr errichtet werden, auf einem rund 1700 Quadratmeter großen Grundstück. Damit bekommt die Stadt an der Stelle ein Gebäude, das künftig den städtischen Charakter Nauens besonders betonen wird. Vorgesehen sind vier Vollgeschosse sowie oben ein sogenanntes Staffelgeschoss. Errichten wird das Gebäude die Leonwert Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH aus Potsdam. Das Unternehmen plant den Baubeginn für das erste Quartal nächsten Jahres. Mit der Fertigstellung wird Ende 2022 gerechnet. Moderne Büroräume entstehen: Das Haus in der Dammstraße 23 wird später zu 85 Prozent von der Gemeinschaftswerk Wohnen und Pflege GmbH genutzt. Diese wird dorthin ihre Unternehmenszentrale verlegen. „Moderne Büroräume in drei Geschossen inklusive dem Dachgeschoss sind für das stark expandierende Unternehmen mit nunmehr rund 600 Haupt- und 150 ehrenamtlich Mitarbeitenden unerlässlich“, sagt Sprecherin Juliane Süßenguth. Ergänzt werde das Ganze mit einem Konferenzraum, der auch der Stadt Nauen, externen Geschäftsleuten sowie für Tagungen zur Verfügung stehen soll. Im zweiten Obergeschoss soll die Niederlassungsleitung Nauen eine neue Heimat finden. Von dort aus werden künftig alle pflegerischen Aktivitäten des Nauener Bereiches der Gemeinschaftswerke koordiniert und gesteuert. Dazu zählen die Sozialstationen und Tagespflege-Einrichtungen ebenso wie die Fachstellen Demenz. Diesem Bereich zugeordnet sein werden auch ein Begegnungsraum mit Teeküche und rollstuhlgerechten Toiletten im ersten Obergeschoss, der Gruppenaktivitäten dient. Service-Wohnen ist möglich: Darüber hinaus soll das neu entstehende Wohn- und Geschäftshaus „ein viel beachtetes Zentrum für Service-Wohnen sein“, wie es heißt. So werden 29 Wohneinheiten mit Service-Wohnen in das Gebäude integriert. „Ein selbstbestimmtes, autonomes Leben in der gewohnten Umgebung ist genau die Lebensqualität, die sich Menschen im höheren Lebensalter wünschen, wenn die Kräfte nachlassen und Unterstützung im Alltag unerlässlich wird. Die Apartments bieten beides, privates Wohnen und wenn es sein soll, Service- und Pflegeleistungen nach Wunsch“, macht Juliane Süßenguth deutlich. Vermarktung hat begonnen: Leonwert-Prokurist Philipp Konow hofft, dass noch bis zum Jahresende die Baugenehmigung für das Gebäude eintrifft. „Wir rechnen in den nächsten Wochen damit“, sagt er. Begonnen habe allerdings vor Kurzem schon die Vermarktung der Gewerbeflächen im Erdgeschoss. „Wir möchten dort Gewerbe, das zur Bahnhofsnähe passt“, sagt Konow. Denkbar wären somit beispielsweise ein Bäckerladen, ein Friseur, ein Café oder auch ein Blumengeschäft. Auf insgesamt 550 Quadratmetern ist Gewerbe geplant. Außerdem ist im Erdgeschoss eine öffentliche Toilette vorgesehen. Denn dies wünschen sich viele Nauener schon seit Jahren am Bahnhof. Keine Tiefgarage mehr geplant: Eine Tiefgarage mit 34 Stellplätzen, wie noch bis 2019 in einer früheren Architekturstudie geplant, wird es unter dem Wohn- und Geschäftshaus indes nicht geben. Aufgrund der Zufahrtsregelung würden nämlich deutlich weniger Plätze entstehen, wodurch sich das Vorhaben nicht mehr lohnt. „Wir werden dafür auf der rückwärtigen Seite zum Bahndamm hin einige Stellplätze ebenerdig anordnen, die aber den Mietern und Geschäftsinhabern vorbehalten bleiben“, so der Prokurist. Verändert hat sich in den vergangenen Monaten auch noch einmal die Fassade des Gebäudes. Ursprünglich war vorgesehen, das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss mit einem Glasband zu versehen. Davon ist man jetzt abgerückt. „Das jetzt vorgesehene Ziegelmauerwerk im Erdgeschoss passt mehr nach Nauen“, findet Philipp Konow. Damit wolle man auch die Wertigkeit des Gebäudes an diesem Standort hervor heben. Herausforderung für die Architekten: Geblieben ist indes die Terrasse, die vom ersten Obergeschoss aus betreten werden kann und die als Treffpunkt für die Bewohner des Hauses dienen soll. Die Büros werden zum Bahndamm hin ausgerichtet, die Wohnungen nach Osten, Süden und Westen. „Für die Architekten war es schon eine Herausforderung, unterschiedliche Nutzungen wie Wohnen, Gewerbe und Büros in einem Gebäude unterzubringen“, sagt Konow. Die Fläche, auf der das Haus gebaut wird, war anfangs für etwas anderes vorgesehen. Dort sollte ein Energiezentrum entstehen. Aber dazu kam es nicht. Von Andreas Kaatz