Nauen: Stadt schafft weitere Parkautomaten an

Die Stadt Nauen will ihre Parkraumbewirtschaftung im Stadtgebiet ausweiten. Dazu haben die Stadtverordneten kürzlich einen Beschluss gefasst. Ein Anlass dafür ist die Fertigstellung des zweiten Teilstücks der Dammstraße zwischen St.-Georgen-Straße und dem Kreisverkehr der B 273 im Herbst 2020. Der Straßenabschnitt war grundhaft ausgebaut worden. In dem Zuge entstanden auch wieder Stellplätze, für die nun aber demnächst bezahlt werden muss. Dies gilt aber nur für die östliche Seite. Gegenüber, auf der westlichen Seite der Dammstraße, ist keine Parkraumbewirtschaftung vorgesehen. Betroffen sind von der Maßnahme insgesamt 23 Stellplätze. Die Dammstraße bildet aber keine eigenständige Parkzone, sondern ist in den Bereich „Kernstadt“ aufgenommen worden. Vorteil für die, die innerhalb einer bestimmten Zeit an mehreren Standorten parken wollen: Der in der Dammstraße gezogene Schein gilt auch in anderen Bereichen – so in der Mittelstraße, Jüdenstraße, Marktstraße, Gartenstraße, Berliner Straße und Goethestraße. Zeit muss noch abgeklärt werden: Wer also noch Zeit übrig hat und umparkt, der kann den gleichen Schein an anderer Stelle weiter nutzen. Die Pflicht zur Bezahlung soll nach dem Willen der Stadtverordneten montags bis freitags in der Zeit von 7 bis 18 Uhr sowie samstags von 7 bis 12 Uhr gelten. Dies weicht aber von der Anordnung des Landkreises ab, die eine Parkscheinpflicht erst ab 9 Uhr vorsieht. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass sich der Parkscheinautomat an der Stelle durchaus rechnen wird. So werden die jährlichen Kosten für einen Parkscheinautomaten Citea solar inklusive Abschreibung mit 1842,14 Euro zuzüglich der Verwaltungskosten angegeben. Der Ertrag in der Dammstraße werde auf Grund von Erfahrungswerten mit jährlich 5300 Euro prognostiziert. Zusätzlich zur Dammstraße will die Stadtverwaltung aber auch noch einen Parkscheinautomaten auf dem Parkplatz am Stadtbad aufstellen. Dieser Bereich soll aber eigenständig sein. Das bedeutet: Mit dem dort gezogenen Schein kann sonst nirgends geparkt werden. 20 Minuten freies Parken: Positiv für die Eltern, die ihre Kinder in die Kita „Kinderland“ bringen oder von dort abholen: Im Normalfall müssen sie nichts bezahlen – sofern sie nicht mehr als 20 Minuten benötigen. Denn genau so lang ist die kostenfreie Parkdauer. Das Gleiche gilt für jene, die jemanden zum Stadtbad oder zur Sauna bringen beziehungsweise abholen. Auch die können dazu die so genannte Brötchentaste betätigen. Wer länger dort mit seinem Auto auf einem der 59 Parkplätze steht, der muss für jede weitere halbe Stunde 50 Cent bezahlen und damit genauso viel wie in den übrigen Parkzonen. Voraussichtlich im April soll der Parkscheinautomat aufgestellt werden und dann ganzjährig, rund um die Uhr, betrieben werden. Der Parkplatz wird als öffentliche Stellplatzanlage ausgewiesen und steht damit auch allen Besuchern des Cafés, der Freianlagen, der Sauna und der Veranstaltungen im Stadtbad zur Verfügung. Kostenlos war die Nutzung der Fläche aber auch bisher nicht, jedenfalls in der Badesaison. So mussten Autofahrer am Kassenautomaten ein Tagesticket für 1 Euro ziehen. Von der Witterung abhängig: Wie viel an Einnahmen fürs gesamte Jahr zu erwarten sind, ist nach Auskunft des Ordnungsamtes schwer einzuschätzen. Die Spanne läge bei 1500 bis 3100 Euro und sei stark von der Witterung abhängig. So waren beispielsweise 2019, als es sehr viele Badelustige bei herrlichem Wetter ins Stadtbad zog, an 31 Tagen jeweils mehr als 500 Besucher zu Gast und dementsprechend war der Parkplatz ausgelastet. Ausgehend von einer durchschnittlichen Verweildauer von 2,5 Stunden käme man mit einer solchen Badesaison auf über 3150 Euro an Einnahmen, heißt es. Zugrunde gelegt wurde dabei der Tagesumsatz eines der 22 Stellplätze im Dorf Ribbeck, der bei 1,72 Euro liegt. Brötchentaste auch woanders: Sollte indes ein Jahr mit schlechtem Badewetter die Bilanz verhageln, dann geht die Stadt zumindest von der Hälfte der Einnahmen aus, was rund 1500 Euro entsprechen würde. Denn man schätzt, dass die übrigen Angebote wie Sauna, Café oder Spielplatz trotzdem Gäste anziehen und für Umsatz sorgen werden – wenn auch für deutlich weniger. Die so genannte Brötchentaste gibt es im Übrigen auch für die Parkzonen am Schloss Ribbeck und in der Kernstadt. Allerdings sind dort nur zehn Minuten freies Parken möglich. Danach werden für jede halbe Stunde 50 Cent fällig. Von Andreas Kaatz