Urlaub daheim: Der Marienhof Ribbeck bietet Familienidylle im Havelland

Theo will Trecker fahren, Sabrina will reiten und Lisa will ein Eis. Und Corina von der Linde will ihre Ruhe. „Das Schöne hier ist, dass die Kinder frei spielen können und die Natur erleben“, sagt die Mutter aus dem westfälischen Rhede, „aber schön ist auch, dass die Eltern hier ihre Entspannung finden.“ Happy Kids bedeuten immer auch glückliche Eltern. Ein Ausflug auf den Marienhof in Ribbeck ist ein Ausflug mitten ins Havelländische Luch, wo Ruhe und Abgeschiedenheit den Besucher empfangen, genauso wie die Weite und Schönheit der Landschaft. Schon die Fahrt auf den Einsiedler-Hof führt durch eine beeindruckende Baumallee, die an einen Märchenwald erinnert. Schäferwagen mit 28 Betten: Auf dem Parkplatz stehen Autos mit den Kennzeichen aus Leipzig, Rostock und einige Berliner, die einen Tagesausflug in das Havelland unternommen haben. Täglich geöffnet von 11 bis 18 Uhr sind für den Tagespreis von 1,50 Euro als Attraktionen vor allem für Stadtkinder die Tiere zu bewundern: Von Hühnern und Enten über Ziegen und Schafe bis hin zu Eseln und Pferden. Einfach alles, was ein Bauernhof so zu bieten hat. „Ich kann gar nicht sagen, wie viele Tiere wir haben“, sagt Betriebsleiterin Julia Schwerdt, die 2006 als geringfügig Beschäftigte auf dem Hof angefangen hat, seit 2016 die Chefin von zwölf fest angestellten Mitarbeitern ist und den Hof jetzt führt. Vier Zimmer und eine Ferienwohnung mit 21 Betten, eine Gruppenunterkunft mit Heubetten für 40 Gäste sowie die im letzten Jahr neu angeschafften Schäferwagen mit 28 Betten werden für Übernachtungen angeboten. Coronabedingt musste das Sommercamp abgesagt werden, jetzt hofft Julia Schwerdt auf die Herbstferien. Schatzsuche und Maislabyrinth: Schatzsuche, Lagerfeuer und das Maislabyrinth, der Barfuß-Pfad und das Bauernhofquiz sorgen für Abwechslung und Kurzweil für Alt und Jung. Dabei gilt beim Bauernhof-Quiz zu wissen: Wie nennt man die Mütter der Tierart? Für die „Stute“ gibt es 10 Punkte. Nächste Frage: Wie nennt man die Väter der Tierart? Für den „Rammler“ gibt es ganze neun Punkte. „Einige Veranstaltungen sind schon Tradition“, erzählt die Betriebsleiterin. So wie das Schlachtefest, das in diesem Jahr am 7. und 8. November ab 10 Uhr sein soll. Bei Schlachteplatte, Wurstsuppe, Topfwurst, frischem Brot und Glühwein wird der Winter eingeläutet. „Auch in diesem Jahr werden wir im Winter öffnen und bieten ein volles Programm“, verspricht Julia Schwerdt. Weihnachtsessen für Firmen und Familien mit Enten- oder Gänsekeule dazu mit Rot- oder Grünkohl, ein Punsch oder Glühwein am Lagerfeuer. Die kalte Jahreszeit kann auch im Havelland schön sein. 1999 begann die Sanierung des Hofes: Lisa Kopatzki war auf dem Marienhof schon mit zwölf Jahren im Feriencamp. 18 Jahre später zeigt sie ihrer dreijährigen Tochter den Hof, der zu früheren Zeiten als das alte Vorwerk der von Ribbecks diente. „Es ist wunderschön hier, noch genauso schön, wie damals“, sagt die Mutter aus Rostock, die in diesem Sommer im Havelland ihren Urlaub verbringt. Die Geschichte des Marienhofs in Kürze: 1999 wollten sich sieben Frauen den Traum vom eigenen Bauernhof verwirklichen und begannen das verfallene Gut wieder aufzubauen. Von den sieben tapferen Frauen bleib nur Steffi Focke, verheiratete Rüdiger, übrig, die den Hof lange allein führte und schließlich am 1. Januar 2018 an den Berliner Verein Laughing Hearts verkaufte. Weniger Gruppen kommen: „Wir merken, dass viele in diesem Corona-Sommer ihren Urlaub in Deutschland verbringen“, sagt Julia Schwerdt. Mit den Buchungszahlen ist sie derzeit zufrieden, es fehlen aber die Gruppen, bedauert sie. Ihre Hoffnung ruht nun auf einem guten Herbst. Auf der Terrasse des gemütlichen Restaurants sitzen Familien und spielen „Mensch ärgere dich nicht“, ein Vater schaukelt mit seiner Tochter auf dem großzügigen Sandspielplatz, auf dem Barfußpfad stapfen Erwachsene in der Mulche. Der Marienhof in Ribbeck – Familienidylle pur im Havelland. Von Ulrich Hansbuer