Ermittler des Landeskriminalamtes Brandenburg haben jetzt nach Durchsuchungen 191 Kilogramm Marihuana und 20 Kilogramm Haschisch sichergestellt. Die Durchsuchungen folgten auf Ermittlungen der Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität in Frankfurt/Oder und des Landeskriminalamtes Brandenburg.
Monate lang ermittelt
Der Potsdamer Polizeivizepräsident Roger Höppner bezeichnet die sichergestellte Menge als „einen der größten Drogenfunde Brandenburgs in den letzten Jahren“. Nur durch monatelange intensive Ermittlungen sei es gelungen zu analysieren, wie die Täter vorgingen. „Danach haben wir ihr Drogenlager ausfindig gemacht.“
Die Zusammenarbeit zwischen der Brandenburger Polizei, der polnischen Polizei und der Staatsanwaltschaft habe hervorragend geklappt.
Lagerhalle im Havelland
Durchsucht wurde ein etwa 5.500 Quadratmeter großes Grundstück mit Lagerhalle im Landkreis Havelland sowie die Wohnung eines Beschuldigten in Berlin. Im Havelland – dem Vernehmen nach soll sich das Grundstück im Osthavelland befinden – wurden 28 mit Kunststofffolie umwickelte Europaletten mit je 32 Plastikeimern entdeckt.
Eine Vielzahl dieser Eimer war mit rund einem Kilogramm Marihuana befüllt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurden 191 Kilogramm Marihuana sowie 20 Kilogramm Haschischplatten, die sich in einem Koffer befanden, sichergestellt. Das entspricht einem Verkaufswert von rund einer Million Euro.
Technisches Gerät
Weiterhin wurden auf dem Gelände zwei bereits abgebaute Cannabis-Plantagen und verschiedene Utensilien zur Herstellung von Cannabisöl aufgefunden. Die Ermittler des Landeskriminalamtes beschlagnahmten außerdem zehn Mobiltelefone, zwei Laptops, zwei Tablets sowie eine vierstellige Bargeldsumme.
Hinweise aus Polen
Bei den Durchsuchungen im Landkreis Havelland wurden neben dem 45-jährigen Hauptbeschuldigten auch ein 31-jähriger Kroate, zwei Polen (28 und 31 Jahre) und zwei Deutsche (40 und 26 Jahre) angetroffen und festgenommen. Erste Hinweise auf diese vornehmlich deutsch-polnische Tätergruppe kamen von der polnischen Polizeibehörde in Gorzow.
Wohnungsdurchsuchung in Berlin
Bei der Durchsuchung der Wohnung des Haupttäters in Berlin stellten die Polizeibeamten 300 Gramm Haschisch sowie diverse Speichermedien und knapp 2.000 Euro Bargeld sicher. Gegen ihn sowie gegen den 40-jährigen Deutschen und den Kroaten erließ das Amtsgericht Nauen Haftbefehl.
Die Vernehmungen dauern an. Da der Ausgangshinweis von einer polnischen Dienststelle übermittelt worden war, begleiteten polnische Beamte aus Gorzow in Absprache mit der Staatsanwaltschaft den Einsatz.
Großer Erfolg
Ein dickes Lob für die Ermittler kommt von Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU): „Unserer Polizei ist ein wirksamer Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität gelungen. Das ist ein großer Erfolg und ein schönes Beispiel für unsere gute Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn in Polen.“
Von Joachim Wilisch