Eines muss man den Premnitzer Narren lassen, wenn es darum geht, sich fantasievoll zu kleiden, sind sie wahre Meister. Das haben sie am Samstag zur ausverkauften zweiten Prunksitzung des Premnitzer Carnevalsclubs (PCC) einmal mehr bewiesen.
Was da im Saal des Gasthauses „Retorte“ auflief, sorgte für Staunen, Schmunzeln und Bewunderung.
Mit dem Motto „Wenn alle Künste untergehen, der PCC, der bleibt bestehen!“ startete der PCC am 11. November in seine 39. Saison. Und damit dieser noch viele weitere folgend, verstärkt stets talentierter Nachwuchs die Tanzgruppen und Wort-Darbietungen.
Dazu gehört zum Beispiel Leonie, die seit drei Jahren in der Garde tanzt. Gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen eröffnete Leonie das gut dreistündige Programm nach dem Einmarsch des Spielmannszugs des TSV Chemie Premnitz und des Prinzenpaares. In diesem Jahr sitzen Joanna-Marie I. und Matthias II. auf dem Thron.
Für Leonie war es ein besonderer Tag, denn nicht nur die Prunksitzung wurde gefeiert. Das Mädchen feierte auch ihren elften Geburtstag. Mit Christin Garde von den „Kleinstadthelden“, die am 1. Februar ihren 22. Geburtstag feierte und Anne Andersen von „Boys and Girls“, die am 31. Januar 27 Jahre alt wurde, konnte PCC-Präsident Erik Nagel zwei weiteren Geburtstagskindern gratulieren.
Vom Alter her Nachwuchs, aber schon ein kleiner Profi in der Bütt ist Paulina Matthäus. In ihrer bereits sechsten Bütt beklagte sie: „Als junges Mädchen hat man's schwer, ach wenn ich doch schon 20 wär“. Zum ersten Mal in die Bütt stieg Kai Krogoll, der mal eine Lanze für die Männer brechen wollte.
Rocky, Grease und Babylon Berlin
Seinen ersten Auftritt hatte auch der neunjährige Lenny-Finn als „Rocky“ zu Survivors „Rocky“-Filmmusik und dem Spielmannszug. Die verschiedenen Tanzgruppen entführten die Gäste in die zurückliegenden Jahrzehnte.
Mit dem ersten Tanz des Männerballetts ging es – „Babylon Berlin“ lässt grüßen – in die goldenen 1920er Jahre. Ihren zweiten Auftritt widmeten die Herren „Cordula Grün“. Die „Candys“ ließen das Musical der End-70er, „Grease“ noch einmal aufleben.
Den sportlich anspruchsvollsten Tanz legten wohl die „Bunnys“ hin. Mit „Rhythm is a dancer“ und weiteren Euro-Dance-Hits ging es in die 1990er Jahre. Als „Old Friede“, das „schmutzigste Schandmaul im wilden Westen“ und „Büffel-Linde“ traten in diesem Jahr Annett Schneider und Petra Baser in ihrem Sketch auf.
Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern feierten mit
Inka Fähling und Frank Hoffmann unterhielten das Publikum in diesem Jahr als „Franka und Ingo“, die Kinder ihrer Figuren „Anton und Angelina“.
Seit über zehn Jahren Mitglied im PCC ist Jeffrey Hagin. In dieser Saison trat er erstmals mit seiner Mutter Angelika Hagin auf, die seit vielen Jahren beim PCC tanzt. Das Comeback der Kelly Family nahmen sich „Blase und Bläschen“ (Frank und Christian Basner) zum Vorbild.
Als Gäste konnte PCC-Präsident Erik Nagel, mit Präsident Manfred Schliehe und Prinzenpaar Gudrun II. und Fred II., wieder einmal Freunde des Karnvevals Club Dabel begrüßen. Seit Jahren gibt es einen Austausch zwischen dem bereits 1956 gegründeten Verein aus Mecklenburg-Vorpommern.
Der Döberitzer Michael Schönberg brachte die KCD-Gäste aus seinem Geburtsort bei Parchim mit. „Karneval im kalten und verregneten Winter – Karneval im Sommer wäre doch auch mal ganz schön“, wünschte sich Erik Nagel.
So spielte die langjährige PCC-Live-Band, die „Dandys“ aus Milow im Stand-Outfit – abwechselnd mit DJ „Blase“ zum Tanz der ausgelassen feiernden Gäste.
Karten gibt es noch für die PCC-Sitzung am 1. März. Weitere Infos und Karten unter www.pcc-ev.de.
Von Uwe Hoffmann