Bunsen- und Karl-Marx-Straße werden erneuert

Die Stadtverordneten haben am Donnerstagabend die Weichen für Investitionen in den nächsten Jahren gestellt. Sie haben beschlossen, dass Bunsen- und Karl-Marx-Straße ausgebaut werden. Der Grund: Asbest. Es muss unter anderem die Abfolge der nächsten Straßenausbaumaßnahmen neu beschlossen werden, weil die Liste für die Jahre 2016 bis 2020 in diesem Jahr abgearbeitet sein wird. Der Grund für die Kurzfristigkeit liegt beim Wasser- und Abwasserverband. Die Stadt will im Bereich Berg- Bunsenstraße möglichst bald das Wohngebiet „Junges Stadtquartier“ entwickeln. Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes war durch die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange heraus gekommen, dass der Wasser- und Abwasserverband ernste Bedenken hat – offenbar aus gutem Grund. Im Bereich der Bunsenstraße liegt demnach eine Trinkwasserleitung aus Asbest DN 300, so der Verband. Diese lasse eine Überbauung oder einen Anschluss der geplanten Wohngrundstücke nicht zu. In Absprache mit dem Verband wurde festgelegt, dass die Trinkwassererschließung des Gebietes am Dachsberg saniert und umverlegt werden muss. Nur so sei es möglich, den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Eine weitreichende Vorentscheidung haben die Stadtverordneten dazu am Donnerstagabend getroffen, ohne dass sie schon die Liste für die nächsten fünf Jahre vor Augen hatten. Erst nach den Tagungen der Fachausschüsse hat die Verwaltung kurzfristig eine Vorlage heraus geschickt, mit der bereits jetzt wichtige Weichen gestellt werden. Ohne dass diese bislang in den öffentlichen Diskussionen eine Rolle gespielt hatten, wurde vorgeschlagen, dass die Bunsenstraße 2021 ausgebaut werden soll und die Karl-Marx-Straße in den Jahren 2022 bis 2024. Die Stadtverordneten haben sich einstimmig dafür ausgesprochen. Das hat auch Auswirkungen auf den Haushalt in diesem Jahr, weil die Planungen für beide Straßen schon 2020 erarbeitet werden sollen. In dieser Kurzfristigkeit kommt so etwas in Premnitz selten vor. Die Verwaltung hat sich die Zustimmung der Stadtverordneten über 33.000 Euro für die Planung der Bunsenstraße und über 87.000 Euro bei der Karl-Marx-Straße als außerplanmäßige Auszahlungen einholen müssen – und sie auch bekommen. Der Verband will in dem ganzen Gebiet sein Trink- und Abwassernetz erneuern. Die Stadt möchte nun „im Rahmen einer sinnvollen, gemeinsamen kostengünstigen Erschließung und auf Grund des schlechten Straßenzustandes“ die Sanierung der genannten Straßen gleich mit erledigen. Sehr häufig hat die Stadt bei ihren Straßenausbauprojekten in früheren Jahren die Arbeiten mit dem Wasser-Abwasserverband koordiniert. Woher das Geld für die beiden neu gewünschten Planungsvorhaben kommen soll, ist schon geklärt. Ursprünglich war vorgesehen, dass in diesem Jahr die L 963 zwischen Premnitz und Milow ausgebaut wird. Das kann aber nicht umgesetzt werden, weil vier Grundstückseigentümer an der Straße es abgelehnt haben, benötigte Teilflächen für den Bau eines neuen Radweges neben der Straße zu verkaufen. Deshalb ist das Geld frei geworden, mit dem die Stadt eigentlich die neue Straßenbeleuchtung an der L 963 bezahlen wollte. Wie die Verwaltung mitteilt, soll bei der nächsten Stadtverordnetentagung im Juni der Vorschlag für die Straßensanierungsprojekte in den nächsten fünf Jahren vorgestellt werden. Weitere Planungs- und Baumaßnahmen sollen in die Prioritätenliste der Investitionen für 2021 eingearbeitet werden. Diese soll von den Stadtverordneten im September beschlossen werden. Von Bernd Geske

Havelland - Trinkwasserleitung aus Asbest: Premnitz erneuert Straßen