Dachsbergschule wechselt die Unterrichtstage

Der große Moment ist da. So wie alle anderen Grundschulen im Land auch holt die Dachsbergschule in Premnitz seit Montag alle Kinder wieder zum Unterricht. Die 6. Klassen schon länger und 5. Klassen etwas kürzer waren schon vorher wieder in der Schule. Seit Montag werden nun auch die Klassenstufen 1 bis 4 wieder in der Schule unterrichtet. Um die Corona-Ansteckungsgefahr zu mindern, müssen die Klassen geteilt werden, damit die Abstandsregel im Raum eingehalten werden kann. Die große Frage war, wann und wie lange jede Grundschule welche Kinder wieder zum Unterricht holt. Das Bildungsministerium habe den Schulen zwei Modelle zur Auswahl gestellt, sagt Jens Martin, Leiter der Dachsbergschule. Der Schichtbetrieb als eine mögliche Variante sei für seine Schule nicht in Frage gekommen, weil nicht mehr Schulbusse zur Verfügung gestanden hätten und deshalb Fahrschüler nach Gapel, Döberitz und Mögelin nicht mehr nach Hause gekommen wären. Deshalb hat die Grundschule Am Dachsberg für sich das andere Modell, den tageweisen Wechsel, gewählt. Jede Klasse ist in zwei Gruppen geteilt worden, was bei 17 Klassen 34 Gruppen ergibt. Fünf Stunden Unterricht: Am Montag und Mittwoch kommen von den Klassen 1 bis 4 die Gruppen Nr. 1 und am Dienstag und Donnerstag die Gruppen Nr. 2. In der Zeit von 7.40 bis 12 Uhr haben sie jeweils fünf Stunden Unterricht. Die Vorgabe des Ministeriums seien wenigstens acht Stunden Unterricht gewesen. Bei zweimal fünf, also zehn Stunden, liegt die Dachsbergschule hier gut darüber. An verschiedenen Orten im Land hatten Eltern Unmut geäußert, weil nach den Richtlinien des Landes für die 5. und 6. Klassen nur Unterricht am Freitag vorgesehen war. Das hätte für sie nur wenige Stunden ergeben. Andere Lösung: In der Dachsbergschule wird es anders gemacht. Die Gruppen Nr. 1 der 5. und 6. Klassen kommen ebenso wie bei den Klassen 1 bis 4 am Montag und Mittwoch zum Unterricht, die Gruppen Nr. 2 auch am Dienstag und Donnerstag. Danach werden den 5. und 6. Klassen mit zweimal fünf Unterrichtsstunden ebenfalls zehn Stunden erteilt. Dazu kommt für diese beiden Klassenstufen dann noch der Freitag mit jeweils fünf Stunden. Freitags aber nur alle 14 Tage im wöchentlichen Wechsel Schule. Das ergibt für die 5. und 6. Klassen, je nachdem ob sie freitags dran sind, zehn oder 15 Stunden Unterricht pro Woche. Viel Mathe und Deutsch: Für die Klassen 1 und 2 sind die Fächer Mathe, Deutsch und Sachkunde angesagt. Die Klassen 3 bis 6 haben Mathe, Deutsch, Englisch. Für 5 und 6 ist auch je eine Wochenstunde Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften und Musik/ Kunst vorgesehen. Für unterrichtsfreie „Werktage“ bekommen die Kinder Aufgaben mit nach Hause. Damit sich die Klassenstufen 1 bis 4 sowie 5 und 6 möglichst wenig begegnen, beginnen die jüngeren um 7.40 Uhr mit dem Unterricht, die Klassen 5 und 6 aber erst um 8.40 Uhr. Dem entsprechend haben diese dann eine Stunde später Schluss. Das passt auch zum planmäßigen Schulbusverkehr, es sind halt nur weniger Kinder unterwegs. Die kleinen Pausen werden im Klassenraum verbracht. In den großen Pausen bietet das weitläufige Hofgelände der Dachsbergschule genug Platz, damit die einzelnen Gruppen sich nicht begegnen müssen. Im Unterricht wird derzeit kein Kind an die Tafel oder das Whiteboard nach vorn gerufen. Antworten werden ausschließlich vom Platz aus gegeben. Jede Klasse wird nur in ein und demselben Raum unterrichtet. Jedes Kind hat seinen festen Platz. Regelmäßig wird desinfiziert. Einlass ab 7.20 Uhr: Morgens um 7.20 Uhr beginnt der Einlass ins Schulgebäude, sagt Jens Martin. Die Kinder werden in angemessenen Abständen eingelassen und gehen sich die Hände waschen. Wer möchte, kann sich an einem Spender am Sekretariat die Hände desinfizieren. Von allen Beteiligten werde in diesen Tagen Flexibilität verlangt, teilt Jens Martin mit. Da immer nur eine Lehrkraft den ganzen Tag lang eine Gruppe unterrichten soll, müsse diese auch alle Fächer geben. In Absprache mit den Fachlehrern werde das entsprechend geregelt. Freude bei Lehrern und Kindern: Die Lehrkräfte hätten sich darauf gefreut, endlich alle Kinder wieder in der Schule zu sehen, berichtet der Chef. Er habe auch viele Kinder gefragt, und sie hätten ihm gesagt, dass sie sich auf die Schule freuten. Nur das frühe Aufstehen habe manchen nicht gefallen. „Unter den gegebenen Umständen versuchen wir, das Beste für unsere Schüler aus der Situation zu machen“, fasst Jens Martin zusammen. „Wir versuchen, möglichst viel Unterricht zu erteilen und hoffen, dass wir das nächste Schuljahr wieder normal beginnen können.“ Wegen der wechselnden Unterrichtstage dürfen in diesem Schuljahr die Zeugnisse übrigens an drei Tagen ausgegeben werden: am 22., 23. und 24. Juni. Von Bernd Geske

Premnitz - Dachsbergschule wechselt die Unterrichtstage