Mögelin: Anschluss der Grubenlanke geht in die letzte Phase

Das gegenwärtig größte Bauvorhaben der Stadt Premnitz strebt in großen Schritten seinem Abschluss entgegen. Stattliche 1,46 Millionen Euro sind eingeplant für den Altarmanschluss der Grubenlanke bei Mögelin. Der nur noch wenig vom Wasser durchflossene Nebenarm der Havel war stark zugewachsen und soll durch die Maßnahme wieder ein straff durchströmter Lebensraum werden. Weil die Arbeiten in einem naturschutzrechtlich sensiblen Raum stattfinden, ist die Genehmigung nur für die Zeit von September bis Ende Februar genehmigt worden. Mit einem Bagger auf einem schwimmenden Arbeitsponton und einem Amphibienbaggger wurden im September und Oktober rund 11.000 Kubikmeter Boden aus der Lanke ausgehoben. Laut Planung soll der Altarm auf einer Länge von 995 Metern einen halben Meter tiefer gelegt werden. Der Wasserspiegel soll von 15 auf 21 Meter verbreitert werden. Vor wenigen Tagen hat der Abtransport des an der Grubenlanke zwischengelagerten Aushubs begonnen. Wie Marco Kapfer vom Bereich Tiefbau der Stadt erklärt, war das Zwischenlagern eingeplant, damit der Boden auf mögliche Schadstoffe untersucht werden konnte. Die Analyse habe ergeben, dass das Material nicht belastet ist, teilt er mit, es sei von den Behörden zum Abstransport freigegeben worden. Diese letzte Phase der Arbeiten läuft nun aber anders ab, als es langfristig geplant worden ist. Ursprünglich sollten Lkw gleich nahe der Grubenlanke mit dem Aushub beladen werden, der dann über die B102 abgefahren worden wäre. Deshalb war im Herbst zwischen Mögelin und Signalkurve Premnitz die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf der Bundesstraße auch auf Tempo 30 herabgesetzt worden. Zwischenzeitlich wurde aber entschieden, dass es besser wäre, den Aushub mit einem Baggerschiff auf die andere Havelseite zu bringen und von dort über die Landesstraße L96 abzufahren. In der Nähe von Bützer ist dafür extra ein provisorischer Anleger gebaut worden, wo der Aushub auf die Laster umgeladen werden kann. Man geht davon aus, dass rund 440 Laster-Touren erforderlich sind, um alle Erdmassen abzufahren. Das Baggerschiff soll parallel zum Abtransport des Aushubs der Uferböschung der Grubenlanke ein Profil geben, das ökologisch sinnvoll ist. Vorgesehen ist jetzt außerdem noch, den Einlaufbereich der Grubenlanke an der Havel von bislang zehn auf 60 Meter aufzuweiten. Dadurch soll viel mehr Wasser als bisher in den Altarm fließen können. An der flussaufwärts liegenden Seite soll dazu das Ufer abgebaggert werden und auf der flussabwärts liegenden Seite wird der alte Buhnenkopf ganz neu gestaltet. Er soll künftig viel mehr Wasser als bisher in die Lanke lenken. Beide Seiten des Einlaufbereichs werden mit Boden, Wasserbausteinen und Kies stabilisiert. „Wir haben eine wunderbare Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund, dem beauftragten Büro und den beteiligten Firmen“, fasst Marco Kapfer zusammen. Es sei davon auszugehen, dass das Vorhaben planmäßig bis Ende Februar abgeschlossen werden kann. Die Feststellung, dass in letzten Zeit wenig Wasser in der Havel fließt, kommentiert er mit einem Wunsch: Es sei zu hoffen, dass künftig mehr Wasser in die Havel geleitet wird. Nur dann sei es möglich, die geplante Durchströmung des Altarms zu erreichen. Von Bernd Geske