Neue Stationen auf der Märkischen Dichterstraße

Der Kulturförderverein Mark Brandenburg befindet sich nach dem Tod seines Förderers Michael Schönberg in einer Phase der Neuorientierung. Im März sollen die Mitglieder entscheiden, wie es mit dem Verein weiter geht. Ungeachtet der zu treffenden Entscheidung wird das wichtigste Projekt aber erst einmal fortgeführt – die Märkische Dichterstraße. Das hat Johanna Leu, die Vorsitzende des Vereins, jüngst auf MAZ-Anfrage erklärt. Literarische Route durch die Mark: Die Idee zu Dichterstraße hatte Werner Bader, der 2014 verstorbene Gründer des Kulturfördervereins. Ziel ist es, eine Route durch das Land Brandenburg zu schaffen, die literarisch bedeutsame Stätten miteinander verbindet. Seit knapp vier Jahren kümmert sich Johanna Leu mit Unterstützern darum, Dichtertafeln zu installieren. Zwölf Orte von literarischem Rang wurden bereits auf diese Art und Weise markiert. In diesem Jahr sollen fünf weitere hinzukommen. Auf den Spuren von Ehm Welk: In Angermünde soll der Heimatdichter Ehm Welk (1884-1966), der durch den Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannt geworden ist, geehrt werden. In Bad Belzig ist eine Tafel für Roger Loewig (1930-1997) geplant. Von Mitte der 1960er Jahre bis zu seiner Aussiedlung in die Bundesrepublik im Jahr 1972 hatte der Maler und Schriftsteller in der Fläming-Stadt gelebt und gearbeitet. Außerdem will Johanna Leu eine Dichtertafel nach Wusterhausen bringen. Dort wurde im Jahr 1940 der Schriftsteller und Filmregisseur Ulf Miehe geboren, der 1989 in München an den Folgen einer Hirnblutung verstarb. Zu „Kleinen Dott“ in die Prignitz: Um die Autorin Tamara Ramsay (1895 bis 1985) zu ehren, die mit dem Kinderbuch „Die wunderbaren Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott“ berühmt wurde, müssen die Mitstreiter des Kulturfördervereins in die Prignitz in das kleine Dorf Mellen fahren, wo Ramsay als Hauslehrerin tätig war. Und schließlich soll noch in diesem Jahr eine Dichtertafel den Kolonistenhof in Großderschau zieren. Nicht, um einen bestimmten Literaten zu ehren, sondern die vielen lokalen Autoren, die literarische Texte in niederdeutscher Sprache verfasst haben. Von Markus Kniebeler

Premnitz - Neue Stationen auf der Dichterstraße