Notfallbetrieb im Gesundheitszentrum

Wer zu einer Praxis des Gesundheitszentrums Premnitz kommt, kriegt schon außen an der Eingangstür viel zu lesen. Von einem „Corona-Notstand!“ wird geschrieben. Es erschließt sich schnell: Die Praxen des Gesundheitszentrums laufen im Notfallbetrieb. Bis auf Weiteres finden nur Akutsprechstunden statt, sagt der als Hausarzt tätige Internist Christoph Wernicke. Wegen der Corona-Krise könne man sich nur um die Patienten kümmern, die dringend eine ärztliche Betreuung brauchen. Es werde darauf orientiert, dass vorher in der Praxis anrufen soll, wer hinkommen will. Alles, was möglich ist, soll auf dem Postweg oder per Telefon erledigt werden. Personal in den Praxen ist nicht selten mit Mundschutz im Einsatz. Positive Nachricht dabei: Andreas Schwarck, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der selbst wegen einer Erkrankung ausgefallen war, ist seit Mittwoch wieder im Dienst. Das Auswerten von Befunden oder von Patienten als unumgänglich empfundene Gespräche mit einem Arzt werden über das Telefon geführt. Regelmäßig wiederkehrende Untersuchungen und das Chronikerprogramm fallen aus. Es soll alles vermieden werden, weshalb Patienten ihre eigenen vier Wände verlassen müssten, erklärt Christoph Wernicke. Die Zahl der Kontakte solle für die Patienten so weit wie möglich vermindert werden, um die Corona-Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Physiotherapie mit Einschränkungen: Auch für die Physiotherapie-Praxis gibt es Einschränkungen, sagt Katja Schultz, die Geschäftsführerin des Gesundheitszentrums. Die Behandlungen laufen weiter, aber nur medizinisch notwendigen Bereichen. Die sonst üblichen Hausbesuche zu Behandlungen in Pflegeeinrichtungen finden nicht mehr statt, weil die meist recht alten Menschen dort natürlich eine Risikogruppe sind. Fortgeführt werden von der Physiotherapie aber einzelne notwendige Hausbesuche. Das Personal ist dann dazu angehalten, die entsprechende Schutzbekleidung zu tragen. Mundschutz und Handschuhe zumeist, weil die Physiotherapeutinnen ihren Patienten naturgemäß näher kommen, als es der allgegenwärtige Sicherheitsabstand von zwei Metern verlangt. Viele ältere Menschen: „All unsere Maßnahmen dienen dem Schutz der Patienten und des Personals“, erklärt Katja Schultz. Sehr oft habe man nun einmal mit älteren Menschen zu tun. Die Einschränkungen seien durch die Fürsorgepflicht begründet. Die Praxen sind abgeschlossen, um den gewünschten Einzelbetrieb einzuhalten. Besucher werden darum gebeten zu klopfen. Dann wird ihnen aufgetan. Grundsätzlich wird auf den Zetteln an den Eingangstüren darauf orientiert, stets zuerst in der Praxis anzurufen. Test an der Klinik: Menschen, die sich vielleicht tatsächlich das Corona-Virus eingefangen haben, sollten wegen der Ansteckungsgefahr sowieso jetzt gar nicht mehr in ihre Hausarztpraxis gehen. Das Hausarzt würde einen Termin beim Corona-Testzentrum auf dem Parkplatz der Rathenower Klinik vereinbaren. Wer auf Grippe deutende Symptome hat und weitere Voraussetzungen wie Kontakt zu infizierten Personen erfüllt, kann sich dort Klarheit verschaffen. Von Bernd Geske

Premnitz - Gesundheitszentrum läuft nur noch im Notbetrieb