Die Europa-Matinee im Rathenower Haveltorkino gehört für viele Westhavelländer inzwischen fest zum regelmäßigen Kulturprogramm. Am 3. Juni verlassen die Europa-Freunde nun erstmals das Kino und laden um 10.30 Uhr zu einer Matinee in die Villa am See in Premnitz ein.
Die Veranstaltung widmet sich unter dem Titel „Europa 1918 – 2018“ in Erinnerung an das Ende des Ersten Weltkriegs der deutsch-französischen Beziehung.
Neu ist auch, dass die Freunde für Europa, die Teil der europaweiten Bürgerbewegung „Pulse of Europe“ sind, und die Deutsch Französische Gesellschaft (DFG) nun mit Ulrike und Stefan Behrens von der Villa am See kooperieren.
„Wir verfolgen die selben Ziele, warum sollten wir da nicht auch zusammenarbeiten. Je mehr Menschen wir ansprechen und erreichen, desto stärker können wir den Gedanken des gelebten Europas in die Zivilgesellschaft transportieren“, sagt Wolfgang Hundt, Ehrenpräsident der DFG.
Die Französische Botschaft ist zu Gast in Premnitz
Stefan Behrens war sofort begeistert von dieser Idee. „Ich habe schon lange die Aktivitäten der DFG und der Pulse of Europe Bewegung verfolgt und sogar überlegt, mich dem anzuschließen“, verrät der Kunstsammler. Die gemeinsame Matinee war also ein logischer Schluss – Kräfte bündeln für Europa.
Statt wie bisher sich nach einem Film auszutauschen, ist am 3. Juni eine Diskussionsrunde geplant. Dabei soll unter anderem an den Weg der für Europa so wichtigen deutsch-französischen Freundschaft im Friedens- und Einigungsprozess Europas erinnert werden.
Wie kam es zu den Verwerfungen dieser einmal historisch so verwandten Völker und wie fand man aus der Misere heraus? Wie kann und muss es weitergehen in Europa? Diese Fragen werden die Veranstalter gemeinsam mit dem Botschaftsattaché der Französischen Botschaft in Berlin, Yoann Joly-Müller, und dem Publikum diskutieren.
„Das deutsch-französische Verhältnis ist der Motor Europas. Das Europa der Portemonnaies haben wir in der Wirtschaft schon, das Europa der Herzen haben wir noch nicht“, mahnt Stefan Behrens. Das zu ändern, dazu soll die Matinee in der Villa beitragen.
Einig sind sich die Veranstalter auch über die enorme Bedeutung der Kultur, die Menschen über Grenzen hinweg zusammenbringt. „Die kulturelle Kraft ist das, worauf wir uns im europäischen Raum verlassen können“, betont Imme de Haen, die Pulse of Europe im Frühjahr 2017 ins Westhavelland geholt hat.
Auch im Rahmen der Matinee soll die Kultur nicht zu kurz kommen. Claude Debussy, Mozart und Meisterwerke der europäischen Musik werden der Pianist Ronny Kaufhold aus Genthin und die Havelländerin Gabriele Knobloch an der Geige fürs Publikum spielen.
„Es ist uns außerdem ein großes Anliegen, dass wir junge Menschen mit unseren Veranstaltungen erreichen“, betont Wolfgang Hundt. Er hofft, dass Schulen das Angebot nutzen, sich einbringen und mitdiskutieren. Die Europa-Matinee in der Villa könnte der Auftakt für eine weitere Zusammenarbeit der drei Partner sein.
„Europa ist für mich eine Garantie für Frieden. Das kann nur durch das Wirken der Menschen so bleiben. Sowohl die Zivilgesellschaft als auch die Politik sind gefragt. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen“, sagt Wolfgang Hundt.
Von Christin Schmidt