Zug stoppt, weil hilflose Frau im Gleisbett liegt

Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes haben am Montagabend im Premnitzer Stadtgebiet eine ältere Frau aufgenommen, die hilflos neben den Gleisen der Städtebahnlinie RB 51 zwischen Brandenburg/H. und Rathenow lag. Um 19.11 Uhr sei von der Leitstelle Alarm gegeben worden, sagt der Einsatzleiter der Feuerwehr, Stadtbrandmeister Olaf Thiem. Gemeldet worden sei eine Person im Gleisbett. Sie befinde sich zwischen Bahnübergang Liebigstraße und Bahnhof Nord in Premnitz. Polizei und Rettungsdienst seien beim Eintreffen der Feuerwehr schon vor Ort gewesen, sagt Olaf Thiem. Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes hätten die Frau dann aufgenommen und zum Rettungstransportwagen getragen, der in der Liebigstraße stand. Sie sei unterkühlt gewesen. Es habe sich heraus gestellt, dass es sich um eine Seniorin handelte, die einige Zeit zuvor als vermisst gemeldet worden war. Keine Verletzten: Der Fahrer des Zuges, der in Richtung Rathenow unterwegs war, hatte eine Vollbremsung eingeleitet, als er die Person im Gleisbett liegen sah. Aufgrund des längeren Bremsweges kam der Zug aber nicht mehr vor der Person zum Stehen. Er fuhr ein Stück vorbei. Die Frau wurde dabei aber nicht verletzt, weil sie etwa 60 Zentimeter entfernt von den Schienen lag. Die Feuerwehr brachte eine Schleiftransporttrage zum Einsatz, hat deren Abschnittsleiter Fabian Müller berichtet. In Abstimmung mit den zwei Notfallmanagern der Deutschen Bahn und der ODEG seien die Bahnschranken längere Zeit geschlossen und der Zugverkehr unterbrochen gewesen. Weiter mit einem Bus: Von den Insassen des Zuges war bei der harten Bremsung niemand verletzt worden. Dieser fuhr dann im Schritttempo weiter bis zum Bahnhof Premnitz Nord. Von dort aus wurden die Insassen mit einem Bus weiter transportiert. Von der Feuerwehr waren Einsatzkräfte aller drei Ortswehren in Premnitz, Döberitz und Mögelin alarmiert worden. Zusammen mit dem Rettungsdienst waren 36 Einsatzkräfte beteiligt. Fabian Müller hat darauf hingewiesen, dass die Feuerwehr extra geschultes Personal hat, das weiß, wie man sich im Bereich von Schienen zu verhalten hat. Die Feuerwehr hatte zwei separat gesperrte Abschnitte gebildet: den Bereich um die Person, die zu retten war, und den Bereich um den gestoppten Zug herum. Wie Fabian Müller berichtet, mussten mehrfach neugierige Bürger ermahnt werden, die sich ohne Berechtigung in den Einsatzbereich begeben hatten. Von Bernd Geske

Premnitz - Frau im Gleisbett: Zug legt Vollbremsung ein