Alfred Mantau strahlte, Ulrich Opitz strahlte, Werner Knaake auch. Der 3-Seen-Lauf ist auch bei glühender Hitze für viele Hobby- und Volkssportler offenbar eine Art Pflichttermin und die drei Männer vom Organisationsteam waren zufrieden. Und das, obwohl es bei der Seen-Umrundung um alles geht, außer um Pflichterfüllung. Und es ist auch keine reine Laufveranstaltung. Die Gruppe der Radfahrer war mit 600 Gemeldeten groß.
„This Time in Africa“ klang es aus den Lautsprechern am Vormittag am Seeufer in Semlin. Das passte – es sollte sehr warm werden. „Da liegen wir mit den Starts am Vormittag zwischen 9 und 10.30 Uhr goldrichtig“, sagte Ulrich Opitz.
Nachdem der 3-Seen-Lauf-Verein sein Engagement vor einigen Jahren beendet hatte, wollte ein Team um Werner Knaake und Uli Opitz, dass der 3-Seen-Lauf im Programm bleibt. Hauptsächlich ehemalige Teilnehmer schlossen sich zusammen und organisieren nun den Lauf am Vormittag des Semliner Sommerfestes.
Alfred Mantau, Ortsvorsteher in Semlin – zuvor war er schon Orts- und Gemeindebürgermeister- findet diese Zusammenlegung ideal. „Davon profitiert am Nachmittag das Sommerfest und hier ist schon am Vormittag viel los.“ Rund 1300 Teilnehmer mögen es gewesen sein. 100 waren gemeldet. Dazu kommt erfahrungsgemäß eine „Dunkelziffer“ von etwa 200, die sich nicht anmelden und einfach nur mitfahren oder -laufen.
Viele auf dem Fahrrad
Um 9 Uhr gingen die Nordic Walker auf die 21- und 25-Kilometer-Strecke. Es folgte der große Pulk der Fahrradfahrer. Danach gingen die Läufer und Tandempaare (ein Teilnehmerpaar wechselt sich beim Laufen und auf dem Fahrrad ab) auf die Strecke. Groß war das Feld der 8-Kilometer-Läufer. Wegen der Temperatur schwenkten viele noch vor Ort auf die kürzere Distanz um.
Ganz am Schluss starteten die Kinder auf eine 600-Meter-Runde, die von den schnellsten Jungsportlern in wenigen Minuten absolviert wurde. „Mensch Kinder, ich wusste nicht,m dass einige von euch so schnell sind“, staunte Alfred Mantau.
Weshalb der 3-Seen-Lauf so beliebt ist? Keine Zeitnahme, jeder ruft genau die Leistung ab, die er will. Alle Gemeldeten bekommen ein Trikot, eine Laufzeitung und eine Medaille, die wieder von einem Werk der Naturstein-Gruppe Knaake gegeben wurde. Auf der Strecke gibt es Versorgungsstützpunkte für die Läufer und am Ziel stehen Getränke und Obst bereit. Eine perfekte Organisation und viele Teilnehmer kommen schon am Abend vorher nach Semlin. Man kennt sich, verabredet sich und hat eine gute Zeit.
Treffpunkt für Freunde
Der 3-Seen-Lauf ist auch ein Treffpunkt für viele bekannte Leute aus der Region. Kommunalpolitiker waren dabei, Sozialministerin Diana Golze führte den Hund an der Wegstrecke aus, während ihr Mann und die Kinder die Radstrecke absolvierten. Rhinows Amtsdirektor Jens Aasmann, der in Semlin wohnt, war mit der Familie dabei.
Der Beigeordnete und stellvertretende Bürgermeister Hans-Jürgen Lemle dankte den Organisatoren. „Das kann man gar nicht genug würdigen.“ Lemle begab sich ebenfalls die Fahrradstrecke.
Die Gründerväter des 3-Seen-Laufes waren auch dabei. Gerd Last, der die Startpistole abfeuerte. Oder Dieter Werner. Er hat bisher an jedem 3-Seen-Lauf teilgenommen. Nur einmal fehlte er. „Das war der Sonnabend, an dem meine Tochter 2005 eingeschult wurde. Beim ersten Lauf am 14. November 1977 waren zehn Teilnehmer dabei. Im Folgejahr dann 13. Manchmal, wenn das Wetter richtig schlecht war, fiel der Lauf aus.
Der schönste Lohn
Inzwischen ist das Wetter zum 3-Seen-Lauf schon lange stabil. Und für Ulrich Opitz war der große Ansturm am Sonnabend der Grund, Erfreuliches zu verkünden: „Es wird auch noch den 38., 39. und 40. Lauf geben. Viel Arbeit steckt in der Vorbereitung. Der Spaß und die Freude aller Teilnehmer ist aber jedes Jahr der schönste Lohn.
Von Joachim Wilisch