Brand im Stadtwald: Katastrophe verhindert

Der Rathenower Stadtwald ist an einem größeren Unglück vorbeigeschrammt. Am frühen Dienstagmorgen war am Rand des Havellandradweges auf Höhe des Forsthauses ein großer Haufen Kronenholz in Brand geraten. Einsatzkräften der Rathenower Feuerwehr gelang es, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Waldgebiete konnte verhindert werden. „Wir haben ein Riesenglück gehabt, dass es windstill war“, sagt Rathenows Stadtförster Thomas Querfurth. „Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn die Flammen bei der gegenwärtigen Trockenheit auf den Wald übergesprungen wären.“ Brandstiftung wahrscheinlich: Das Kronenholz hatten die Mitarbeiter am Wegesrand für den Häcksler bereitgelegt. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Allerdings spricht vieles für Brandstiftung. „Von alleine fängt so ein Stapel um kurz nach 5 Uhr nicht an zu brennen“, so Querfurth. 20 Meter hohe Flammen: Um 5.17 Uhr sei der Alarm ausgelöst worden, berichtet Rathenows Stadtbrandmeister Jörg Eichmann, der den Einsatz leitete. „Als wir am Brandort ankamen, brannten die zusammengelegten Kiefernkronen bereits lichterloh“, berichtet Eichmann. „Die Flammen loderten bis zu 20 Meter hoch.“ Die gleichmäßige Verteilung der Brandherde deute sehr stark darauf hin, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden sei. 54 Feuerwehrleute im Einsatz: 54 Einsatzkräfte der Feuerwehren Rathenow, Semlin, Göttlin und Steckelsdorf waren im Einsatz. Zwei Schlauchleitungen von je 700 Meter mussten gelegt werden. Bis die Versorgung stand, wurden die Flammen aus zwei Tanklöschfahrzeugen bekämpft. Zwei Umstände verhinderten nach Einschätzung von Thomas Querfurth ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Waldflächen. Neben der erwähnten Windstille habe die Tatsache, dass die Flächen unmittelbar neben dem Brandherd in den vergangenen Monaten wegen Schädlingsbefalls gerodet worden seien, eine Ausbreitung des Feuers verhindert. Wald extrem trocken: Querfurth und Eichmann sind sich einig, dass ein Übergreifen der Flammen auf den Wald katastrophal hätte enden können. „Der Wald ist knochentrocken“, sagt der Stadtförster. Im April habe es noch so gut wie gar nicht geregnet. Und auch die Niederschlagswerte für den März lägen weit unter dem Durchschnitt. Unter diesen Umständen könne ein Feuer schnell außer Kontrolle geraten. Nach gut zwei Stunden war der Brand, der auf einen benachbarten Stapel mit Eichenstämmen übergegriffen hatte, unter Kontrolle. Um auch die Glutnester in dem Stapel zu löschen, wurden die Stämme per Bagger umgeschichtet. Gegen Mittag beendeten die Feuerwehrleute den Einsatz. Mitarbeiter der Stadtförsterei blieben aber am Brandort, um eine Neuentfachung zu verhindern. Von Markus Kniebeler

Havelland - Brand im Rathenower Stadtwald: Feuerwehr verhindert Katastrophe