Coronavirus: Schüleraustausch des Rathenower Jahngymnasiums steht auf der Kippe

In nicht einmal vier Wochen erwarten die Schüler der Klasse 10b des Rathenower Jahngymnasiums Besuch. Knapp 30 Mädchen und Jungen aus Sansepolcro in Italien kommen Ende März zum Schüleraustausch in die havelländische Kreisstadt. Das ist zumindest der Plan. Ob der Besuch tatsächlich stattfinden kann, ist noch unklar. Denn in Italien gilt zur Zeit wegen des Coronavirus ein Reiseverbot für Schulklassen. Dieses Verbot galt zunächst bis zum 1. März. Wie der Schulleiter des Liceums in Sansepolcro am Mittwoch das Jahngymnasium per E-Mail informierte, wurde der Reisestopp nun bis zum 15. März verlängert. Laut Plan sollen die Gäste aus Italien am 21. März anreisen und bis zum 27. März bleiben. Schulen stehen in ständigem Kontakt: „Wir sind in ständigem Kontakt mit der Schule und hoffen natürlich, dass der Austausch wie geplant stattfinden kann. Am Mittwoch teilte uns der Schulleiter mit, dass die Verlängerung des Verbots alles bedeuten kann. Es kann sein, dass die Reise abgesagt wird, es kann aber auch sein, dass sie stattfindet“, erklärt die Schulleiterin des Jahngymnasiums, Anke Koch, auf Nachfrage der MAZ. Sansepolcro, eine Stadt mit rund 16.000 Einwohnern, liegt in der Provinz Arezzo in der Region Toskana. In der Provinz selbst sei bisher kein Krankheitsfall bekannt, weiß Anke Koch. Aktuell liegt die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten in Italien bei mehr als 200. Betroffen ist vor allem Norditalien. Ausflüge nach Berlin und Potsdam geplant: Bereits seit den 1990er Jahren pflegt das Rathenower Jahngymnasium einen Austausch mit dem Liceum in Sansepolcro. Zwischenzeitlich war der Kontakt allerdings etwas eingeschlafen. Vor zwei Jahren belebten beide Schulen ihre Partnerschaft neu. Seither besuchen sich jeweils die Schüler der Jahrgangsstufe zehn gegenseitig. Zuletzt waren die Mädchen und Jungen der Klasse 10b im September gemeinsam mit Anke Koch und Klassenlehrerin Silke Kluth in Italien. Nun steht der Rückbesuch an und alle Vorbereitungen dafür sind bereits getroffen. „Wir haben Ausflüge nach Berlin und Potsdam geplant. Unter anderem wollen wir den Bundestag besuchen. Die Schüler freuen sich natürlich darauf, den Freunden aus Italien nun ihre Heimat zu zeigen“, sagt Anke Koch. Schüler werden in Gastfamilien untergebracht: Die Schüler aus Sansepolcro sollen in Gastfamilien untergebracht werden. Natürlich hat sich die Schulleitung auch mit der Frage befasst, wie man damit umgeht, wenn ein Krankheitsfall auftritt. „Wie auch sonst auf Klassenfahrten üblich, unterschreiben die Eltern der Kinder, die verreisen, vorab eine Erklärung. In dem Schriftstück, das die Schule ausarbeitet, ist festgehalten, wie im Krankheitsfall verfahren wird. Das ist Standard für jede Klassenfahrt, sowohl im Inland als auch im Ausland. Genau so werden wir auch jetzt vorgehen“, sagt Anke Koch. Andere Hinweise habe sie bisher weder vom Ministerium noch vom Schulamt bekommen. Üblicherweise sei es dann so, dass der Schulleiter entscheidet. In einer solchen Situation wären Informationen oder Empfehlungen aber durchaus hilfreich, so die Schulleiterin. Finanziert und begleitet wird der Austausch vom Fachbereich „Internationaler Lehrer- und Schüleraustausch“ im Staatlichen Schulamt Cottbus. „Wir wollen uns und die Schüler nicht verrückt machen. Es gibt keinen Grund zur Panik. Ob der Austausch stattfinden kann, liegt ohnehin nicht in unserer Hand. Wir können nur abwarten, ob das Reiseverbot verlängert wird“, sagt Anke Koch. Lesen Sie auch: Das Coronavirus breitet sich aus: Das müssen Brandenburger jetzt wissen Von Christin Schmidt

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