Dunckerschule beginnt Unterricht mit 10. Klassen

In den weiterführenden Schulen hat unter Corona-Bedingungen der Unterricht wieder begonnen. Weil sie im Mai drei schriftliche Prüfungen haben, zogen am Montag die 10. Klassen zuerst wieder in die Schulgebäude ein. „Wir haben unsere Schülerinnen und Schüler am Morgen auf dem Schulhof empfangen“, sagt Thomas Winterfeldt, Leiter der Dunckeroberschule in Rathenow. Dort sei viel Platz, die Abstandsregel sei sehr gut einzuhalten. Alle 39 Mädchen und Jungen der beiden 10. Klassen seien da gewesen. „Ich hatte das Gefühl, die Schüler finden es gut, dass der Unterricht wieder losgeht“, berichtet der Chef. Der letzte richtige Schultag zuvor sei der 17. März gewesen. Freude über die Schüler: Er habe den Jugendlichen gesagt, dass er sich freut, sie wieder in der Schule zu haben, sagt Thomas Winterfeldt. Dann habe er sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie rücksichtsvoll miteinander umgehen sollen. Was unter Corona-Bedingungen bedeutet: Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten, Husten und Niesen in die Armbeuge und häufig die Hände waschen. Die elf Räume der Dunckeroberschule, die Waschbecken haben, und alle Toiletten sind mit Seifenspendern und Papierhandtüchern ausgestattet worden. Die Schule hat einen Hygieneplan für die Stadt als Schulträger aufstellen müssen. Alle Räume werden nach dem Unterricht gewischt und die Tische mit Desinfektionsmittel abgewischt. Auf Wunsch der Schule werden morgens die Handläufe der Treppen und Türklinken desinfiziert. Bekommen hat die Schule von der Stadt drei Büchsen mit Desinfektionstüchern, mit denen die Tastaturen der PCs abgewischt werden können. Gewünscht hatte sie sich auch vier stationäre Spender für Desinfektionsmittel, die hat die Schule aber nicht bekommen. Dafür zwei Flaschen mit Desinfektionsmittel für die Hände. Sind die Klassen vor Corona von Fachraum zu Fachraum gezogen, bleiben sie jetzt meist in ihren Räumen, um Kontakte zu vermindern. Die Lehrkräfte kommen zu ihnen. Weil aufgrund der Abstandsregel ganze Klassen nicht mehr in einzelne Räume passen, sind Lerngruppen gebildet worden, berichtet Thomas Winterfeldt. Die Schule habe drei große Räume, in denen 15 Schüler erlaubt sind. Es gebe aber auch kleinere Räume, in die nur neun Schüler dürfen. Neun bis 15 Schüler pro Gruppe: Die Gruppen haben also neun bis 15 Schüler. Nicht zuletzt gibt es sowieso auch ohne Corona Unterricht für Lerngruppen, weil in den Fächern Biologie, Chemie, Englisch und Mathematik Kurse gebildet worden sind. Lehrkräfte über 60 Jahre gehören zur Risikogruppe, teilt der Schulleiter mit. Deshalb gebe es für sie die Festlegung des Ministeriums, dass sie von zu Hause aus arbeiten. Von den fünf Pädagogen über 60, die es an seiner Schule gebe, hätten sich aber vier freiwillig bereit erklärt, am Unterricht in der Schule mitzuwirken. Dann wird es ihnen gestattet. Ab 4. Mai die 9. Klassen: Gegenwärtig lässt sich der Unterricht gut bewältigen, weil viel Platz vorhanden und der Schulhof für die Pausen sehr groß ist. Ab 4. Mai sind dann auch die zwei 9. Klassen wieder dabei, 45 Schüler mehr. Auch dann noch lasse sich alles gut gestalten, sagt der Schulleiter. Wie Thomas Winterfeldt sagt, hat er aber auch den Wunsch, dass möglichst die 7. und 8. Klassen auch dieses Halbjahr noch wieder zum Unterricht kommen. Für sie gibt es noch keinen Termin. Entschieden ist aber von der Schulleitung bereits, dass die insgesamt 14 Mädchen und Jungen mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus den 7. und 8. Klassen ab 4. Mai wieder zeitweise in die Schule bestellt werden, um sie zu unterstützen. Lösungen werden gefunden: Wie der Unterricht unter Corona organisiert werden sollte oder könnte, wenn alle Klassen wieder da sind, dazu hat das Bildungsministerium noch keine Vorgaben gemacht. „Wir finden Lösungen“, sagt Thomas Winterfeldt, die Schulleitung habe schon Ideen: Unterricht am Vor- und Nachmittag. Manche Klassen Montag, Mittwoch und Freitag, andere Dienstag und Donnerstag. Nächste Woche Wechsel. Vielleicht auch ein Wechselmodell von Präsenzunterricht und „Homeschooling“ zu Hause. Was für die Schule besonders traurig ist: Betriebspraktika sind nicht gestattet. Ansonsten stehen alle Fächer auf dem Plan außer Sport. Die Dunckerschule hätte Sport gern gehabt, Thomas Winterfeldt sagt: „Es ist wichtig, dass sich die Schüler bewegen.“ Zeugnisübergabe abgesagt: Die 10. Klassen haben am 13., 25. und 27. Mai ihre schriftlichen Prüfungen in Deutsch, Mathematik und Englisch. Die festliche Zeugnisübergabe am 19. Juni hat der Schulleiter aber schon abgesagt. Sie sollte in der Aula der Weinbergschule stattfinden, erklärt er. Dort seien die Abstandsregeln nicht einzuhalten. Die Gaststätte, in der abends gefeiert werden sollte, ist geschlossen. „Wir wünschen uns Verständnis von Schülern, Eltern und Kollegen“, sagt Thomas Winterfeldt, „wir haben eine besondere Situation und die erfordert besondere Maßnahmen.“ Wenn die Hygienevorschriften eingehalten werden, werde die Dunckeroberschule gut durch die Krise kommen. Sie werde aber auch im nächsten Schuljahr noch Auswirkungen haben. Von Bernd Geske

Rathenow - Zehntklässler sind wieder da: So lief ihr erster Tag an der Oberschule