Endspurt im Rathenower Hasenweg: Neue Kita kurz vor der Eröffnung

So ist es, wenn ein Bauvorhaben fast fertig ist: Hier wird noch gehämmert, dort wird noch gebohrt und Leute mit Plänen laufen hin und her. Der ehemalige ROW-Speisesaal im Hasenweg hat sich in den vergangenen Wochen in eine Kindertagesstätte verwandelt. Nun fehlen nur noch wenige Dinge, bis der Betrieb starten kann. Mitten im Gewusel steht Jana Kutschan, Geschäftsführerin der P.E.B. (Pflegen, Erziehen, Bilden gUG). Die P.E.B., die bereits die Rathenower Kita Zwergenland betreibt, ist Trägerin der neuen Kita. Nur noch Restarbeiten: „Wir stehen Gewehr bei Fuß, alles ist vorbereitet“, sagt Kutschan. Ein paar Restarbeiten seien noch zu erledigen, parallel laufe die Abnahme. Wann die durch ist, darauf hat Jana Kutschan keinen Einfluss. „Wir hoffen, dass es schnell geht, und wir noch im Dezember eröffnen können“, sagt sie. „Sobald alle Genehmigungen vorliegen, legen wir los.“ Das Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 700 Quadratmetern ist für die Betreuung von 69 Kindern im Alter von acht Wochen bis zum Schuleintritt ausgelegt. 32 Anmeldungen liegen bereits vor, und an Anfragen herrscht kein Mangel. „Wir wollen nicht gleich mit voller Belegung starten, damit Zeit und Raum für die Eingewöhnung bleibt“, sagt Jana Kutschan. Im Laufe des kommenden Jahres werde man sukzessive weitere Kinder aufnehmen. Das neue Kita-Team steht: Leiterin der künftigen Kita, die wegen ihrer Lage im Stadtgebiet den Namen „Nordlichter“ trägt, wird Sophie Ramin. Die gelernte Erzieherin und Sozialmanagerin für Kindertageseinrichtungen ist schon seit längerer Zeit bei der P.E.B. und wird sich in der Anfangsphase mit vier weiteren Pädagoginnen und drei technischen Mitarbeitern um den Betrieb kümmern. Beim Rundgang durch die hellen, großen Räume sieht man, dass tatsächlich nur noch Restarbeiten zu erledigen sind. Die Küche steht, die Sanitärräume sind fast fertig, sogar ein Großteil der Möbel und Spielgeräte ist schon eingeräumt. Freundliche Farben, viel Naturholz und jede Menge Platz zur Entfaltung: Im Bau-Raum darf nach Herzenslust gewerkelt werden, das Atelier ist für Bastler und Maler ein Paradies, im Rollenspiel-Raum wird es Theater geben und die Möglichkeit, sich zu verkleiden. Und einen kombinierten Bewegungs- und Musikraum gibt es auch. Umbau in rekordverdächtiger Zeit: Dass die Kita jetzt kurz vor der Fertigstellung steht, hätte Anfang des Jahres niemand für möglich gehalten. Da hakte es im Genehmigungsverfahren an verschiedenen Stellen, noch im Sommer war am alten Speisesaal noch kein Handschlag getan. Doch als dann wenig später die Baugenehmigung endlich erteilt war, zeigte Mike Wanja, Eigentümer der Immobilie, wie schnell so ein Umbau bewerkstelligt werden kann, wenn die Vorplanung stimmt und Bauleute entschlossen ans Werk gehen. In rekordverdächtiger Zeit verwandelte sich der ehemalige Essensraum in ein Paradies für Kinder. Natürlich kam den Verantwortlichen zugute, dass sich das Gebäude trotz längerem Leerstand noch in hervorragendem Zustand befand. An der Grundsubstanz war nichts zu verändern, Teile der Heizungsanlage waren sogar noch betriebsbereit. Also konnte beim Umbau alle Kraft in die kita- und kindgerechte Umgestaltung der Räumlichkeiten gelegt werden. Kitaplatz-Mangel ist kein Thema mehr: Mit der Eröffnung der Kita entspannt sich die Betreuungssituation in Rathenow weiter. Noch vor zwei Jahren konnte die Stadt nicht allen Eltern mit Betreuungsanspruch einen Kitaplatz zur Verfügung stellen. Dann eröffnete das IKW binnen eines Jahres zwei neue Kitas („Wirbelwind“ und „Kunterbunt“) mit insgesamt fast 90 Plätzen. Und wenn im kommenden Frühjahr die im Bau befindliche Scholl-Kita mit weiteren 80 Plätzen in Betrieb geht, wird der Mangel an Kitaplätzen endgültig kein Thema in Rathenow mehr sein. Von Markus Kniebeler