Als Katetschen Bernd und Puppi Le Bleu vor mehr als sechs Jahren aus einer Laune heraus zum ersten Mal in bunte Strumpfhosen schlüpften, konnten sie nicht ahnen, wohin das Ganze führen würde.
Seither haben sie zahlreiche Müllsammelaktionen und Hilfsaktionen für schwer kranke Menschen gestartet, einen Stinknormalen Stadtgarten angelegt, Spenden für Tierheime gesammelt, unzählige Plastiktüten verbannt und hunderte Kinder in Superheldenschulen zu Experten in Sachen Umweltschutz ausgebildet. Dabei haben die Helden auch noch jede Menge gute Laune verbreitet, Menschen zum Lachen gebracht und zu Tränen gerührt.
Kein Wunder also, dass ihre Bewegung inzwischen weit über die Grenzen des Havellands hinaus bekannt ist. Und das ist auch gut so, denn die Helden haben sich nicht weniger vorgenommen, als die Welt zu retten. Natürlich nicht allein, sondern gemeinsam mit allen Menschen. Denn sie sind davon überzeugt, dass jeder ein Stinknormaler Superheld sein kann.
Hannes Jänicke setzt sich für die Helden die Perücke auf
Um diese Botschaft in die Welt zu tragen, haben Katetschen Bernd und Co nun den nächsten Coup gelandet und echte Großkaliber in Sachen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Gemeinnützigkeit für ihre Sache gewonnen.
Unter anderem haben sich Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jänicke, Journalist und Moderator Dirk Steffens sowie Schauspieler Eric Bouwer mit Perücke und Maske vor für die Helden vor die Kamera gesetzt, um fünf Fragen zu beantworten.
„Mir war es wichtig, dass die Menschen dabei nicht als Vollprofi vor der Kamera sprechen, sondern mit dem Herzen auf eine lockere Art ihre Botschaften rüberbringen“, so Katetschen Bernd.
Mit dabei ist auch Ali Mahlodji, EU-Jugendbotschafter, Berater, Autor, Gründer der Plattform „whatchado“ und persönliches Vorbild von Katetschen Bernd.
„Er kam als dreijähriger Flüchtling aus dem Iran nach Wien, war immer Außenseiter und musste sich durchkämpfen. Schon als Kind hatte er die Idee vom Buch der Lebensgeschichten entwickelt und diese später mit der Berufsorientierungsplattform ,Whatchado’ umgesetzt“, erklärt Katetschen Bernd.
Auf „Whatchado“ (Deutsch: Was tust du?) beantworten unterschiedlichste Menschen in kurzen Videos dieselben Fragen und erklären so, was sie beruflich machen. Weit mehr als 6000 Videos gibt es bereits. „Das hat mich inspiriert und ich dachte mir, das müsste auch im Bereich Umweltschutz funktionieren“, verrät der Mann im weißen Schlüpfer.
Gesagt, getan. Inzwischen hat er einige engagierte Menschen vor die Kamera geholt, sie gefragt wie und wo sie sich engagieren und wie können andere ihren Beitrag leisten. Das Ergebnis ist ein ernst gemeintes Video mit der für die Stinknormalen Superhelden so typischen Prise Humor.
Zu sehen sind darin aber nicht nur Promis. Die Helden zeigen, dass es auch in Rathenow viele engagierte Menschen gibt, die in dem neuen Video zu Wort kommen – natürlich ebenfalls mit Perücke und Maske.
Wer genau hinschaut erkennt zum Beispiel die Leiterin des Frauenhauses, Catrin Seeger, oder Elke Dartsch, die mit unermüdlicher Einsatz Hilfsprojekte organisiert. „Uns geht es darum zu zeigen, dass jeder etwas tun kann und ein Stinknormaler Superheld sein kann“, betont Katetschen Bernd.
Das unterstützt auch Dirk Steffens: „Wir können nicht darauf warten, das ein Messias vom Himmel kommt. Wir Menschen müssen uns insgesamt verändern. Das fängt mit den Entscheidungen an, die wir jeden Tag treffen. Wie fahre ich zur Arbeit? Welche Klamotten ziehe ich an? Wo verbringe ich meinen Urlaub? Was esse ich? Jeder kann ein Superheld sein, in dem er von all diesen Entscheidungen möglichst häufig die nachhaltige trifft.“
Katetschen Bernd und seine Mitstreiter wollen noch mehr solcher Botschaften in die Welt schicken. „Wenn wir Alexander Gerst und die junge Aktivistin Greta Thunberg aus Schweden interviewen könnten, das wäre der Oberknaller“, so der engagierte Rathenower.
Und er hat noch einige mehr auf seiner Liste. Die Videos sollen einen Fundus bilden für die Homepage, die gerade im Entstehen ist und demnächst jede Menge „Umweltainment“ à la Stinknormaler Superhelden bieten wird.
„Unser Ziel ist es, Menschen zu erreichen, die sich vielleicht noch nicht engagieren. Und wir wollen denen, die sich engagieren, aber manchmal allein fühlen, Mut machen. Wir sehen uns als Anlaufstelle für die tägliche Motivation.“
„Mir ist wichtig, dass die Menschen nicht als Vollprofi vor der Kamera sprechen, sondern mit dem Herzen auf eine lockere Art ihre Botschaften rüberbringen“.
Von Christin Schmidt