Optikpark: Verheißungsvoller Start nach Zwangspause

Havel-Altarm statt Ägäis. So kann es kommen, in Zeiten von Corona. Ines und Michael Aust machen das Beste draus. Eigentlich würden die beiden Borkwalder gerade einen zweiwöchigen Urlaub auf der Mittelmeerinsel verbringen. Aber der Virus hat ihre Pläne zunichte gemacht. Stattdessen unternehmen sie Tagesausflüge in die heimische Umgebung. Ideales Ziel für Tagesausflügler: „Wir haben im Internet gestöbert und sind auf den Optikpark gestoßen“, sagt Ines Aust. Und weil sie die Ausflugsziele rund um ihren Heimatort schon alle abgegrast hatten, haben sie sich kurzerhand für einen Trip ins Havelland entschlossen. Vom Optikpark sind die beiden sehr angetan. „Tolle Anlage, schön ruhig, und man kommt sich nicht mit anderen in die Quere“, so ihr Urteil. Und Letzteres sei derzeit ja nicht zu unterschätzen. Coronabedingte Einschränkungen: Seit dem vergangenen Mittwoch dürfen wieder Besucher auf das Gelände am Schwedendamm. Aus Sicherheitsgründen ist der Besuch mit gewissen Einschränkungen verbunden. Der Eingang wurde vom Mühlenhof auf die gegenüberliegende Straßenseite verlegt. Die Kinderspielgeräte sind gesperrt. Die Kähne dürfen nicht fahren. Und die Cafés sind geschlossen. Dennoch war die Erleichterung groß, als grünes Licht für die Wiedereröffnung kam. „Trotz der Einschränkungen kann man den Aufenthalt im Park genießen“, sagt Geschäftsführerin Kathrin Fredrich. Und tatsächlich: Bei dem herrlichen Wetter dieser Tage präsentiert sich der Park von seiner schönsten Seite. Und nicht nur Blumenfreunde kommen auf ihre Kosten. Alle, die ein bisschen Abstand von den Aufgeregtheiten dieser Tage gewinnen wollen, sind im Optikpark genau richtig. Ruhe, klare Luft und schöne Perspektiven gibt es jedenfalls in Hülle und Fülle. Reger Betrieb am Wochenende: Das schlägt sich auch in den Besucherzahlen nieder. Der Start am Mittwoch sei verhalten gewesen, so Fredrich. Aber am Wochenende sei das Interesse spürbar gestiegen. Rund 80 Besucher wurden am Samstag gezählt, fast 170 waren es am Sonntag. „Wir hoffen auf weitere Lockerungen“, sagt die Geschäftsführerin. „Wenn irgendwann die Spielgeräte für Kinder wieder freigegeben werden, wird der Park für Familien noch attraktiver“, so Fredrich. Bis es so weit ist, können Eltern mit Kindern sich diverse Spiel- und Sportgeräte ausleihen. Mandy Rudolf und Eva Fischer, die eigentlich das Programm im Grünen Klassenzimmer organisieren, kümmern sich um die Ausgabe der Geräte. Im Angebot sind Federball, Frisbee, Boule und Plastikreifen. „Das sind alles Sachen, die man nach dem Gebrauch ohne Probleme reinigen und desinfizieren kann“, sagt Mandy Rudolf. Ausgeliehen werden können auch GPS-Geräte, mit denen man sich auf „Schatzsuche“ über das Parkgelände machen kann. Weil das Angebot für Besucher eingeschränkt ist, wurde der Eintrittspreis für Erwachsene von 5 Euro auf 2,50 Euro reduziert. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn Besucher trotzdem den regulären Preis bezahlen“, sagt Kathrin Fredrich. „Das würde uns in dieser schwierigen Zeit schon sehr helfen.“ Veranstaltungen ungewiss: Zu diesen Schwierigkeiten gehört auch die Ungewissheit in Bezug auf das Veranstaltungsprogramm. Der Frühlingsmarkt Mitte Mai etwa ist bereits abgesagt, bei den großen Events im Sommer – am 27. Juni soll sie Rammstein-Coverband „Stahlzeit“ auftreten, am 18. Juli steht Angelo Kelly im Programm – ist noch nichts endgültig entschieden. „Wir hoffen natürlich, so schnell wie möglich in den Normalbetrieb zurückzukommen“, sagt Kathrin Fredrich. Aber das liege nicht in ihrer Hand. Von Markus Kniebeler

Rathenow - Suche nach der Urlaubsalternative: Optikpark statt Mittelmeer