Querungshilfen in der Puschkinstraße

Nicht immer sind es die großen, kostenaufwändigen Bauvorhaben, die Menschen das Leben leichter machen. Manchmal gelingt dies auch mit Aktionen, die eher unscheinbar wirken. Anwohner der Wohngebiete rund um die Puschkinstraße haben das in den vergangenen Wochen erfahren. Mitarbeiter des Rathenower Betriebshofes haben die Gehwege an zwei Straßeneinmündungen abgesenkt. Hindernisse aus dem Weg geräumt: Passanten, die die östliche Gehwegseite der Puschkinstraße nutzen, können nun die Einmündungen der Thomas-Müntzer-Straße und der Heinrich-von-Rosenberg-Straße barrierefrei passieren. Vor allem Menschen, die mit Rollatoren oder im Rollstuhl unterwegs sind oder Eltern, die den Kinderwagen schieben, freuen sich über diese Veränderung. Stellten bislang die gut zehn Zentimeter hohen Kante vom Bordstein auf die Fahrbahn schwer überwindbare Hindernisse dar, geht und rollt es sich jetzt nahezu störungsfrei. Erleichterung bei den Anwohnern: Gisela Haase, die in der Ge0rgij-Dimitroff-Straße wohnt, freut sich über diese Neuerung sehr. Die Seniorin, die mit einem Rollator unterwegs ist, fühlt sich jetzt viel sicherer. „Ich gehe, wenn ich in Richtung Zentrum muss, jetzt immer hier lang“, sagt sie. Rollator runterlassen und auf der anderen Seite wieder hochhieven – diese Hantiererei habe nun glücklicherweise ein Ende. Das Besondere an der Aktion ist, dass der städtische Betriebshof diese in Eigenregie durchgeführt hat. Michael Witzack und Andreas Dahlenburg haben sich um die Absenkung der Bordsteine und das Verlegen des Verbundpflasters gekümmert. Und die beiden gelernten Straßenbauer wussten, was sie tun. „Die vorhandenen Bordsteine haben wir ausgebaut und tiefer gelegt“, sagt Witzack. Um die Schräge der Steine hinzubekommen, seien diese entsprechend beschnitten worden. Und bevor man das Verbundpflaster verlegt habe, sei der Unterbau fachgerecht hergerichtet worden. Schneller, flexibler und preiswerter: Yves Reimer, Leiter des städtischen Betriebshofes, sagt, dass im vergangenen Jahr die ersten Bordsteinabsenkungen auf diese Art und Weise hergerichtet worden seien. Das Verfahren habe mehrere Vorteile. Zum einen spare die Stadt durch die Eigenleistung Geld. Denn wenn man die Aufträge an ein Straßenbauunternehmen vergebe, werde es ungleich teurer. Und außerdem könne mit eigenem Personal schneller und flexibler reagiert werden. Bis jetzt habe das sehr gut funktioniert. Deshalb werde man dieses Prozedere beibehalten. Von Markus Kniebeler

Rathenow - Straßenquerung ohne Stolpern