Rätsel um den Steckelsdorfer Aussichtsstuhl ist gelöst

Das Rätsel um den verschwundenen Aussichtsstuhl am Steckelsdorfer Waldran d ist gelöst. Hinter dem Verschwinden stecken keine dreisten Diebe, sondern der Landkreis und der Verein Ländliche Erwachsenenbildung (LEB), wie Norman Giese, Pressesprecher des Kreises nun der MAZ mitteilte. Die Mitarbeiter des Kulturreferats hatten in der Zeitung von dem mysteriösen Verschwinden gelesen und das Ganze daraufhin sofort aufgeklärt, denn der Landkreis selbst hatte den Stuhl nicht nur im Jahr 2005 aufstellen lassen, sondern nun auch dafür gesorgt, dass er abgebaut wurde. Vor gut 15 Jahren hatte der Landkreises den Aussichtsstuhl im Rahmen des Projekts „Ein weites Feld – Kunst am Havelland-Radweg“ in Auftrag gegeben. Stuhl war nicht mehr standsicher: Der LEB setzte die Ideen damals nach Entwürfen des Holzbildhauers Knuth Seim aus Garlitz um. Seit 2017 werden nun im Rahmen eines anderen Projekts die in die Jahre gekommenen Kunstobjekte entlang des Havelland-Radweges jährlich überprüft. „Dabei wurde vor Kurzem festgestellt, dass der Steckelsdorfer Stuhl nicht mehr standsicher ist. Es war Gefahr im Verzug weshalb Mitarbeiter des LEB den Stuhl vorsichtshalber abmontierten“, erklärt Norman Giese. Ob sich die Steckelsdorfer für immer von ihrem originellen Stuhl verabschieden müssen oder das beliebte Fotomotiv wieder aufgebaut wird, kann Giese noch nicht sagen. „Ziel des Landkreises ist es, das Projekt fortzuführen und die Kunstobjekte zu erhalten beziehungsweise sie wieder herzustellen“, betont der Pressesprecher. Eine Kosten-Nutzen-Prüfung, die der Landkreis in diesem Jahr aufstellen will, soll Aufschluss darüber geben, ob das Projekt auch künftig Radfahrer und Wanderer erfreut. Dabei sollen auch die Gemeinden, in denen Kunstobjekte stehen, einbezogen werden. Immerhin wissen die Steckelsdorfer nun, dass niemand ihren Stuhl geklaut hat. Seit Wochen hatten sich Dorfbewohner gefragt, wo der Aussichtsstuhl geblieben ist und wer ihn abgebaut haben könnte. Stadt muss doch keine Anzeige erstatten: Weil weder Ortsvorsteher Corrado Gursch (CDU) noch die Rathenower Stadtverwaltung Bescheid wusste, hatte man bereits in Erwägung gezogen, eine Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Das ist nun nicht mehr nötig. Die originelle Holzkonstruktion am Waldrand bei Steckelsdorf war eins von zehn künstlerisch gestalteten Objekten, die seit 2005 entlang des 98 Kilometer langen Havelland-Radweges für Abwechslung sorgten. Von Christin Schmidt