Rathenow: Große Ehre für den Keramiker Klaus Handschuh

Der Keramiker Klaus Handschuh ist nicht so leicht zu beeindrucken. So lange ist er schon im Geschäft, dass er einzuschätzen weiß, wie berechtigt eine Kritik und wie fundiert ein Lob ist. „Ich weiß, was ich kann“, sagt der Mann, der mit der Ribbeck-Serie und den „Blick ins Havelland“-Motiven die Region mit wenigen Strichen so prägnant auf Tassen und Teller gebannt hat, dass Kunden aus ganz Deutschland sich für seine Keramik interessieren. Eingeladen zur Einheits-Expo: Aber hin und wieder kommt es vor, dass selbst Klaus Handschuh sich geschmeichelt fühlt. Etwa, als er im September auf Einladung der brandenburgischen Staatskanzlei den Brandenburg-Pavillon der großen Ausstellung zum 30. Jubiläum der Deutschen Einheit in Potsdam mit ausgewählten Exponaten bestücken durfte. Und nun, nur ein paar Monate später, ist der Mann, der ein Atelier auf dem Kirchberg hat, wieder beeindruckt. Positiv beeindruckt. Eintrag im Manufakturen-Guide: Es ist nur ein kleiner Eintrag in einer Publikation, der das Zeug hat, den Keramiker zu begeistern. Aber dieser Eintrag hat es in sich. Klaus Handschuh wird in der neuen Ausgabe des „Manufakturen-Guide“ vertreten sein, der Anfang des kommenden Jahres erscheint. Das ist nicht irgendein Wald- und Wiesenführer, sondern die bedeutendste Zusammenstellung von Manufakturen und kunsthandwerklichen Werkstätten der Hauptstadtregion schlechthin. „Die Auswahl der besten Hersteller in unterschiedlichen Kategorien wird von erfahrenen Branchenkennern getroffen“, heißt es im Vorwort zu dem gewichtigen Werk. „Diese prüfen das ganze Jahr hindurch kritisch Qualität, Designanspruch und Herstellung der Produkte der bereits empfohlenen und der neu hinzukommenden Werkstätten“. Kriterien wie Regionalität, Nachhaltigkeit und Originalität spielen bei der Entscheidung über die Aufnahme in den Katalog eine gewichtige Rolle. Und offenbar haben diese Dinge in Kombination mit der Unverwechselbarkeit der Handschuh-Keramik die Katalogmacher überzeugt, den Rathenower in den illustren Kreis aufzunehmen. Teil der Deutschen Manufakturenstraße: Doch damit nicht genug der guten Nachrichten für Handschuh in diesem schwierigen Jahr. Denn nicht nur in dem vom Meisterrat Berlin-Brandenburg herausgegebenen Katalog ist ihm ein Eintrag sicher. Außerdem ist der Keramiker neuerdings Teil der Deutschen Manufakturenstraße. Dabei handelt es sich um eine Online-Publikation, die sich dafür einsetzt, „dass die Manufakturen in Deutschland als Träger von wichtigen immateriellen Kulturgütern als solche erkannt, geschützt und gefördert werden“, wie es im Begleittext heißt. Klaus Handschuh ist mit einem kurzen Erläuterungstext und mehreren Fotos seiner Arbeiten vertreten. Der Betrachter erhält einen Eindruck vom Werk des Keramikers und kann sich mit einem Mausklick auf die Internetseite des Rathenowers verlinken lassen. „Das ist eine Plattform mit einer großen Reichweite“, sagt Handschuh. Sie eröffne ihm – wie auch der Manufakturen-Guide – die Möglichkeit, dass auch Kunden, die fernab des Havellandes leben, seine Arbeiten entdecken. Dieser wirtschaftliche Aspekt ist nicht zu unterschätzen. Aber was Handschuh noch mehr berührt, ist die Wertschätzung, die die Herausgeber der beiden Publikationen seiner Arbeit entgegenbringen. „Die Auswahl für den Katalog wird von Menschen getroffen, die wirklich etwas vom Fach verstehen“, sagt er. „Für mich fühlt sich das an wie ein Ritterschlag.“ Von Markus Kniebeler