Rathenow: Kleine Forscher bauen einen Seifenblasen-Berg

Bereits ab Ende Mai wurde an den Brandenburger Kitas wieder der eingeschränkte Regelbetrieb eingeführt. Auch mit der vollständigen Öffnung der Kitas seit 15. Juni unterliegt der Regelbetrieb noch den alltäglichen Corona-Einschränkungen. In die Normalität: Mit einem ersten gemeinsamen Eltern-Kind-Nachmittag wollte die Kita „Zwergenland“ in Rathenow-West nun ein weiteres Stück Normalität in den Kita-Alltag zurückholen. Auf Grundlage eines entsprechend ausgearbeiteten Hygienekonzepts lud die Kita in ihrem Haus im Baumschulenweg die Drei- und Vierjährigen mit ihren Eltern oder Großeltern zu einem Forscher-Nachmittag ein. „Mit diesem gemeinsamen Nachmittag wollen wir die Einbeziehung der Eltern in den Kita-Alltag wieder langsam aufbauen“, so Jana Kutschan, Leiterin der privat geführten Kita. Zehn Stationen: An zehn im Freien aufgebauten Stationen konnten die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern kleine einfache Alltagsexperimente mit verblüffenden Effekten ausprobieren. Da gab es den „Tornado“ in der Wasserflasche zu erleben oder die Auftrennung des Farbstoffs aus Filzstiften in einzelne Farbbestandteile auf Papier. Wasser, das mit Spülmittel versetzt war, wurde von den Kindern mit viel Spaß zu einem Seifenblasen-Berg aufgetürmt, der im Sonnenlicht schillerte. An der nächsten Station entdeckten die Kinder mit Hilfe einer Batterie entdecken, welche Materialien Strom leiten. An jeder Station gab es für die „kleinen Forscher“ einen Stempel und am Ende erhielten die stolzen Kinder ihr „Forscher-Diplom“. Erzieher Maximilian Eckert in Berlin hatte eine entsprechende vierwöchige Weiterbildung absolviert und bietet seitdem regelmäßig verschiedene Kurse für die Kinder an: zum Beispiel, wie eine Taschenlampe funktioniert oder wie man mit einem Tablet richtig umgeht. Verschiedene Angebote: Sein Angebot wechselt mit dem einer Erzieherin und ihrem kindgerechten Spanisch-Kurs sowie dem Englisch-Kurs und dem Bewegungsangebot einer Physiotherapeutin mit externen Anbietern. Ein Problem: Am gemeinsamen Forscher-Nachmittag nahm auch die Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises, Dietlind Tiemann, im Rahmen ihres Besuchstages in Rathenow, gemeinsam mit dem Stadtverordnetenvorsitzenden Corrado Gursch, teil. „Als Kita wurden wir seit 2011 regelmäßig als ‚Haus der kleinen Forscher’ zertifiziert und gehören seitdem dem lokalen Netzwerk der entsprechenden Stiftung an“, erklärt Kita-Leiterin Jana Kutschan und macht auf ein Problem aufmerksam. Der Landkreis habe mitgeteilt, er wolle sich aus der Co-Finanzierung für dieses Projekt zurückziehen. „Ohne die Hilfe des Netzwerks wäre es das Aus für manch Projekte, die wir an der Kindertagesstätte anbieten“, so Jana Kutschan. Hier versprach die Bundestagsabgeordnete, das Gespräch mit Vertretern des Landkreises zu suchen – Landrat Roger Lewandowski ist wie Tiemann in der CDU. Kreativnachmittage: Derzeit werden 54 Kinder in der Kita „Zwergenland“ betreut. Die gemeinsamen Eltern-Kind-Forscher-Nachmittage wurden mit anderen Gruppen fortgeführt. Für die Krippenkinder gab es gemeinsame Kreativnachmittage. Von Uwe Hoffmann