Rathenow: Kulturzentrum plant Konzert als Modellprojekt

Wie schwierig es ist, in diesen Tagen eine gute Planung zu machen, ist im Kulturzentrum Rathenow angesichts der wechselnden Corona-Maßnahmen besonders deutlich zu spüren. Weil die 7-Tage-Inzidenzen es zuließen, ist Ende März in der Galerie die Ausstellung „Kunst Genuss“ mit Kalligraphie und Tuschemalerei der Künstlerin Monika Taterra für Besucher freigegeben worden. Nur zwei Tage lang aber, am 25. und 26. März, konnten die Werke vom Publikum betrachtet werden. Dann musste das Haus wegen steigender Inzidenzen schon wieder schließen. Absagen noch nicht vorgesehen: Die nächsten zwei geplanten Veranstaltungen sollen jetzt aber noch nicht abgesagt werden, sagt Geschäftsführerin Bettina Götze. Denn die jetzige Verordnung des Landes gelte bis zum 18. April, und falls die Zahlen besser werden, könne es sein, dass das Kulturzentrum wieder öffnen darf. Darum bleibt der Konzertnachmittag mit dem Salonorchester des Brandenburgischen Konzertorchesters Eberswalde am 25. April mit Kaffee und Kuchen ab 14 Uhr im Blauen Saal weiterhin im Programm. Es steht unter dem Motto „Die vier Jahreszeiten“. Die „Känguru-Chroniken“ am 2. Mai um 16 Uhr bleiben auch weiterhin an diesem Tag im Plan stehen. Eine Lesung mit musikalischer Begleitung – plötzlich steht bei einem Kleinkünstler ein Känguru vor der Tür... Elf Jugendfeiern nur digital: Die für April geplanten elf Jugendfeiern des Humanistischen Freidenkerbundes an drei verschiedenen Tagen sind als Präsenzveranstaltungen im Kulturzentrum allerdings abgesagt worden. Sie finden digital statt. Die Anmeldung der sechs geplanten Jugendfeiern an zwei Tagen im Mai und Juni im Kulturzentrum erhalten die Freidenker bislang aber aufrecht. Das Land Brandenburg verschiebt seine für den 1. und 2. Mai geplante Veranstaltung „Offene Ateliers“ auf den 21. und 22. August. Daran will auch das Offene Atelier im Kulturzentrum teilnehmen. Die Künstlerin Monika Taterra, die Anfang Mai mitmachen wollte, wird im August dann aber nicht mehr dabei sein. Viel Platz im Optikpark: Eine ganz besondere Idee verbindet Bettina Götze mit dem Neujahrskonzert des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode, das am 3. Januar wegen Corona abgesagt werden musste und nun am Pfingstsonntag, dem 23. Mai, als Frühlingskonzert im Optikpark stattfinden soll. Sie sei mit der Stadt Rathenow im Gespräch, teilt sie mit, weil sie dieses Konzert gern als Modellprojekt aufführen würde. Es sei draußen, man habe genug Platz, erklärt sie. Und sie finde es vorstellbar, für das Publikum direkt vor dem Konzert einen Schnelltest anzubeten. Ausstellung ab 17. Juni: Am 17. Juni um 19 Uhr soll im Kulturzentrum die Ausstellung „Verdrängung, Enteignung, Neuanfang: Familienunternehmen in Ostdeutschland von 1945 bis heute“ eröffnet werden. Mit historischen Dokumenten, Interviews und Medienbeiträgen sollen die radikalen Umbrüche gezeigt werden, denen Familienunternehmen in Ostdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg unterworfen waren. Berichtet wird unter anderem auch über die Rathenower Firma Scharnbeck, die enteignet wurde. Auch das Kulturzentrum ist mit Leihgaben beteiligt. Für den 17. Juli sind zwei Eröffnungen vorgesehen: Angela Mrositzki zeigt unter dem Titel „Poesie und Vision“ Bilder und Plastiken. Von dem Tag an soll auch die wegen Corona verschobene Ausstellung „Refraktion“ von Frank Sonnenberg gezeigt werden. „Wenn die Corona-Zahlen herunter gehen, werden wir unser Haus wieder öffnen“, verspricht Bettina Götze, „wir hoffen darauf, dass das bald wieder möglich ist.“ Von Bernd Geske