Rathenow: Vorarbeiten für Bau des neuen Rewe-Marktes haben begonnen

Schon vor Jahren hat der Rewe-Konzern angekündigt, seinen Markt in der Fehrbelliner Straße durch einen Neubau zu ersetzen. Doch weil die Sanierung des maroden Körgrabens, der unter dem Rewe-Parkplatz verläuft, immer wieder verschoben wurde und weil beide Bauvorhaben sinnvollerweise in einem Rutsch erledigt werden sollen, lag das Rewe-Projekt lange Zeit auf Eis. Bagger in Aktion: Doch nun kommt Bewegung in die Sache. Seit gut zwei Wochen wird auf einer rund 2000 Quadratmeter großen Freifläche zwischen dem Rewe-Markt und dem Stadtkanal mit schwerem Gerät gearbeitet. Ein Bagger hat die Grasnarbe aufgenommen und das Erdreich bis zu einer Tiefe von rund einem Meter freigelegt. Wie bei großen Bauvorhaben in der Innenstadt vorgeschrieben, sind Archäologen damit beschäftigt, das künftige Baufeld zu untersuchen. „Wir dokumentieren, was wir vorfinden und sichern mögliche Funde“, sagt Isabel Auer vom Archäologie Büro Ihde, die mit zwei Kolleginnen auf der Fläche zugange ist. Archäologische Untersuchungen: Ob sich Hinweise auf vergangene Zeiten finden, wird sich zeigen. Noch haben die Archäologinnen nicht alle Bereiche unter die Lupe genommen. Aber auch wenn die Gegend nicht so geschichtsträchtig ist wie die Altstadtinsel, der älteste Teil Rathenows, könnten am Ende der Untersuchungen neue Erkenntnisse stehen. Als Archäologen vor sieben Jahren auf der Baustelle der Hauptkreuzung forschten, die nur wenige Meter entfernt ist, legten sie über 200 menschliche Skelette frei, die zu einem Krankenhausfriedhof gehörten, der im späten Mittelalter angelegt worden war. Zeitplan noch nicht geklärt: Bis Ende November sollen die Untersuchungen der Altertumsforscher dauern. Wann genau Rewe mit seinem Bauprojekt beginnt, steht noch nicht fest. Und hängt vor allem davon ab, wann der Landesbetrieb Straßenwesen die Sanierung des Körgrabens in Angriff nimmt. Nach jetzigem Stand der Dinge könnte das Anfang des kommenden Jahres passieren. Spätestens wenn der Parkplatz aufgerissen wird, um das marode Entwässerungsrohr zu erneuern, will der Handelskonzern mit seinem Vorhaben beginnen. Die Rathenower Stadtverordneten hatten der Erweiterung bereits vor zwei Jahren ihre Zustimmung erteilt. Abriss und Neubau: Der Flachbau, in dem monentan der alte Einkaufsmarkt untergebracht ist, soll nach Auskunft von Unternehmenssprecherin Stefanie Behrens komplett abgerissen werden. An seiner Stelle ensteht eine Neubau, der sich bis zur Uferpromenade des Stadtkanals erstrecken wird. Die Verkaufsfläche werde von derzeit rund 1100 Quadratmetern auf über 1900 Quadratmeter anwachsen, hatte Behrens bereits vor einiger Zeit erläutert. Breitere Gänge, großzügigere Auslagen und Tageslicht sollen den Kunden ein modernes, komfortables Einkaufserlebnis bescheren. Wann genau es mit den Arbeiten losgeht und wie lange diese dauern werden, ist noch nicht geklärt. Und auch die Frage, ob es während der Bauzeit eine Ersatzverkaufsstelle geben wird, kann die Sprecherin noch nicht beantworten. Die Prüfung möglicher Standorte sei noch im Gange. Großbaustelle an der Fehrbelliner Straße: Klar ist, dass das Gelände an der Fehrbelliner Straße sich im kommenden Jahr für längere Zeit in eine Großbaustelle verwandeln wird. Neben Abriss und Neubau des Rewe-Marktes wird die erwähnte Erneuerung des Körgrabens Anwohner und Autofahrer monatelang auf eine harte Probe stellen. Denn sobald der unter dem Parkplatz verlaufende Rohrabschnitt saniert ist, wird jenes Teilstück erneuert, das unter der Bundesstraße verläuft. Auch wenn der genau Bauablauf noch nicht feststeht: Sicher ist, dass die Bundesstraße dann fast ein Jahr lang voll gesperrt werden muss. Von Markus Kniebeler