Rathenower Optikpark: Erfreuliche Zwischenbilanz

Es ist ein Hoffnungszeichen in einem schwierigen Jahr: Trotz der coronabedingten Einschränkungen hat der Optikpark im Sommer einen positiven Besucherzuspruch verzeichnet. „In den sechswöchigen brandenburgischen Sommerferien hatten wir exakt 1000 Besucher mehr als in den Sommerferien 2019“, sagt Geschäftsführerin Kathrin Fredrich. Die Zahl habe sich von 13.695 auf 14.695 erhöht. Besucher aus ganz Deutschland: So hinderlich die Coronapandemie für den Geschäftsbetrieb am Schwedendamm war und ist – am Ende ist sie vielleicht sogar mitverantwortlich für den kleinen Boom. „Wir hatten Besucher aus allen Regionen Deutschlands“, sagt die Geschäftsführerin. Offenbar hat sich der überall zu beobachtende Trend, dass die Menschen wegen der Corona-Unsicherheit ihren Urlaub lieber in Deutschland verbringen, auch im Optikpark niedergeschlagen. Beliebtes Ziel für Tagesausflügler: Christina Otto, Chefhostess im Optikpark, hat in Gesprächen mit Gästen erfahren, dass der Optikpark als Tagesausflugsziel hoch im Kurs steht. „Menschen, die ihren Urlaub im Großraum Potsdam verbringen, stoßen bei der Suche nach Unternehmungen irgendwann auf den Optikpark und kommen her“, sagt sie. Gezielte Werbung zeigt Wirkung: Dass der Optikpark bei dieser Entscheidungsfindung ein bisschen nachhilft, ist sein gutes Recht. Im Frühjahr werden die Hotels, Pensionen und Campingplätze in Westbrandenburg mit den aktuellen Saisonflyern bestückt. „Wir werben gezielt damit, dass man in unserer Anlage einen ganz entspannten Tag verbringen kann“, so Fredrich. Offenbar werden vor allem Familien von dieser Aussicht angezogen. „Wir haben in diesem Sommer einen großen Zulauf von Familien mit Kindern gehabt“, sagt die Optikpark-Chefin. Dass Mitte Mai die zuvor wegen der Pandemie gesperrten Spielgeräte wieder freigegeben werden durften, sei ein Segen gewesen. Denn davon hätten nicht nur die Kinder profitiert. Sondern auch die Eltern, denen das Angebot für den Nachwuchs, zu dem auch die Aktivitäten des Grünen Klassenzimmers gehören, die Möglichkeit gegeben habe, ganz entspannt den Park zu genießen. Keine Großveranstaltungen möglich: Natürlich machen diese positiven Entwicklungen die coronabedingten Einschränkungen nicht wett. Vor allem die Absage aller Großveranstaltungen – von den lange geplanten Konzerten über die Serenade bis zur Mühlenweihnacht – sei wirtschaftlich schwer zu kompensieren, sagt Fredrich. Mannschaft verkleinert: Um Kosten zu sparen, musste die Mannschaft im Optikpark verkleinert werden. Mit der Folge, dass diejenigen, die noch dabei sind, erhebliche Mehrarbeit zu leisten haben. Vor allem an den starken Wochenenden. Etwa am Kindertag, als hunderte Menschen im Park unterwegs waren. „Da haben wir bis zum Umfallen gearbeitet“, sagt Christina Otto. „Aber wir haben das gerne gemacht, weil wir so froh waren, dass endlich wieder Leben auf der Anlage war.“ Möglicherweise wird die Corona-Erfahrung zu einem strategischen Umdenken führen. „Großveranstaltungen, wo sich hunderte Menschen auf engem Raum vor einer Bühne drängeln, sind im Moment kein Thema“, sagt Kathrin Fredrich. Stattdessen sei man dazu übergegangen, die Vorzüge des Parks zu nutzen. „Wir haben jede Menge Platz“, so die Geschäftsführerin. „Wir kriegen Veranstaltungen hin, bei dem der gebotene Abstand gewahrt bleibt und die Menschen trotzdem Spaß haben.“ Erfolgreiche Picknickabende: Bestes Beispiel: Die Picknickabende. Zwei Wochen lang konnten Besucher es sich zwischen 19 und 23 Uhr zwischen den Beeten bequem machen, die der Cottbusser Lichtdesigner Jörn Hanitzsch kunstvoll illuminiert hatte. „Anfangs waren die Leute skeptisch, weil sie einen Ersatz für die Serenade erwartet hatten“, erinnert sich Fredrich. Am Ende ließen sich fast 3500 Menschen von der einzigartigen Atmosphäre bezaubern, ohne sich auf die Pelle rücken zu müssen. Und weil die Anlage am Schwedendamm gerade einen Lauf hat, wird die Saison, die eigentlich am Tag der Deutschen Einheit zu Ende gegangen wäre, bis zum 25. Oktober verlängert. Von Markus Kniebeler