Uwe Steimle präsentiert Kabarett-Höhepunkte

Sein unterhaltsames Programm, mit einem Streifzug durch seine Bühnenprogrammen der letzten 30 Jahre, begann Uwe Steimle gleich mit einer seiner bekanntesten Parodie, der des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honeckers. Bunte Vielfalt: „War Erich Honecker eigentlich einmal in Rathenow“, fragte Steimle ins Publikum. „Na sicher um sich seine Brille im Werk hier abzuholen.“ Eine weitere bekannte Figur entwickelte Steimle 1992 gemeinsam mit dem Leipziger Kabarettisten Tom Pauls. Steimle als „Günther Zieschong“ und Pauls als „Ilse Bähnert“ standen zusammen im Programm „Ostalgie“ auf der Bühne. Alte DDR-Lieder: Zu ‚FeinKost’ gehört auch Gesang. Steimle stimmte das bekannte DDR-Kinderlied „Unsere Heimat“ sowie „Gute Freunde in der Volksarmee“ an. Und das Publikum stimmte textsicher mit ein. Aus seiner Kiste auf der Bühne holte Steimle immer wieder ostalgische Fundstücke und erklärte, warum sich Ost- und Westdeutsche heute noch immer nicht richtig verstehen. Auch Steimles satirische Hiebe in Richtung Bundespolitik kamen gut beim Publikum an. Mit „Alle die mit Merkels Politik nicht einverstanden sind, sind Nazis, Rechts oder aus Dresden“, spielte er auf die seiner Meinung nach verallgemeinernde Kritik an Menschen mit solchen Positionen an. Klare Worte: „Wenn sich die Leute enttäuscht fühlen von der Politik und sich abwenden, brauchen sich die Politiker nicht wundern, wenn sie andere Parteien wählen. 25 Prozent von Wählern existieren für die etablierten Parteien nicht. Das ist undemokratisch.“ Aus dem Herzen: Uwe Steimle mag Rathenow: „Es hat hier ganz viel Spaß gemacht. Ich nehme auch das mit: Hier in Rathenow ist die Welt noch in Ordnung. Hier werde ich verstanden.“ So verabschiedete sich Uwe Steimle nach seinem zweistündigen Programm. Doch das Publikum holte ihn noch zwei Mal zu einer kurzen Zugabe auf die Bühne. So zu einer Parodie der ehemaligen MDR-Show „Je t’ aime“ in seiner Figur „Günther Zieschong“. Einige Zuschauer meinten nachher: „Er spricht uns aus dem Herzen.“ In seinen kabarettischtischen Auftritten, seinen TV-Sendungen, wie „Steimles Welt“, sowie in Interviews, wie auch in der Wochenzeitung „Junge Union“ oder in sozialen Medien lösen einige von Steimles Äußerungen zu Flüchtlingen, der USA oder gegenüber öffentlich-rechtlichen Medien und Printmedien immer wieder kontroverse Diskussionen aus. Bekennender Links-Wähler: Kritiker rücken Steimles Aussaugen in die Nähe von Antiamerikanismus, Antisemitismus, Pegida und in die Nähe von rechtspopulistischen Standpunkten der AfD. So kündigte zuletzt Ende 2019 der MDR seine Zusammenarbeit mit Steimle auf. Von der Kritik distanziert sich der Kabarettist immer wieder als bekennender Wähler der Partei Die Linke. Steimle kommt wieder: Allein bis Anfang Juli 2020 ist Uwe Steimle mit neun Programmen in über 50 Orten auf Tour. Am 21. November 2021 tritt er mit seinem neuen Programm „Fludschen muss es“ erneut im Kulturzentrum auf. Karten gibt es bereits ab sofort an der Theaterkasse im Kulturzentrum, unter Telefon 03385/51 90 51, sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Von Uwe Hoffmann

Rathenow - Uwe Steimle präsentiert Kabarett-Höhepunkte