Wechselunterricht: Maulkorb für Schulleiter im Havelland durch Schulrat

Das Interesse der Eltern von Grundschülern am Beginn des Wechselunterrichts ab Montag, 22. Februar, ist enorm. Sie alle wollen wissen, auf was sich die Schüler der ersten bis sechsten Klassen vorbereiten und freuen dürfen, wenn sie nach Wochen des Homeschoolings wieder Unterricht in ihrer Schule erhalten. Fragen zum Präsenzunterricht häufen sich: Werden sie weiterhin einen Banknachbarn haben, mit dem sie bei Problemen eine Frage klären können? Werden sie ab Montag tageweise oder wochenweise in der Schule unterrichtet? Und müssen die Mädchen und Jungen während des gesamten Unterrichts eine Mund-Nase-Bedeckung tragen oder nur, wenn sie beispielsweise vor der Klasse eine Hausaufgabe vortragen? Die Fragen bleiben vorerst unbeantwortet. Zwar bereiten auch die Lehrer aus dem Ost- und Westhavelland derzeit den Wechselunterricht für ihre Schüler intensiv vor. Doch wie dieser genau aussehen wird, das blieb am Mittwoch unklar. Denn: Diese Fragen könnten nur das Bildungsministerium oder das Staatliche Schulamt beantworten, hieß es auf MAZ-Nachfragen. Das ist ungewöhnlich. Sind doch viele Schulleiter in der Regel gern bereit, darüber zu informieren, wie ihr Alltag und ihre Vorbereitungen für den Unterricht aussehen. Schulleiter sollen Stellungnahmen ablehnen: Doch nach MAZ-Informationen ist genau das diesmal nicht erwünscht. Demnach erhielten die Schulleiter vom Staatlichen Schulamt die Aufforderung, Interviews oder Stellungnahmen zum Wechselunterricht abzulehnen. Schulrat Dietmar Menzel bestätigte das am Mittwochnachmittag und findet das auch gar nicht weiter schlimm. Schließlich wolle Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Donnerstag, 18. Februar, offiziell Fragen zum Wechselunterricht beantworten. Schulrat verweist auf Bildungsministerin Britta Ernst: „Wir warten ab, was die Ministerin als unsere oberste Dienstvorgesetzte sagt“, so Menzel. Danach würden alle Fragen beantwortet, versicherte der Leiter des Staatlichen Schulamtes Neuruppin. Dieses ist für die Schulen in den vier Landkreisen Havelland, Oberhavel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin zuständig. Laut Menzel sind die Vorbereitungen in den Schulen für den Wechselunterricht ab Montag voll im Gange. Nur über Einzelheiten könne auch er noch nichts sagen, so der Schulrat. Er habe aber beim Bildungsministerium am Mittwoch darauf hingewiesen, dass es viele Fragen zum Wechselunterricht gebe. Info: Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) äußert sich am Donnerstag ab 17.30 Uhr auf maz-online.de und auf MAZ Facebook live zum Thema Wechselunterricht. Von Andreas Vogel