Zwei neue Ausstellungen im Kulturzentrum Rathenow

Ab Donnerstag sind zwei neue Ausstellungen im Kulturzentrum Rathenow zu sehen. Brigitte Wanagas-Schwarz aus Rathenow zeigt im Erdgeschoss eine große Werkschau unter dem Titel „Außenwelt und Bilderwelt“ und Daniel Schröder aus Großwudicke präsentiert im langen Flur am Blauen Saal im 1.Obergeschoss seine Auswahl „Mittenmang im Asphaltgrau 2.0“. Wegen der Corona-Einschränkungen wird es keine Eröffnungsfeier geben. Brigitte Wanagas-Schwarz ist aufgewachsen in Neuruppin und hat viele Jahre in Rathenow als Lehrerin gearbeitet. Von 2004 bis 2008 hat sie in Brandenburg a.d.H. gelebt und künstlerisch gearbeitet. Dann zog sie wieder nach Rathenow. 70 Werke zum 70. Geburtstag: Sie nimmt ihren 70. Geburtstag zum Anlass, um mit fast 70 Werken zu zeigen, dass sie mit sehr unterschiedlichen Techniken arbeitet. Sie malt in Acryl, zeigt aber auch Bilder in verschiedenen Drucktechniken, dazu Collagen, Radierungen, Zeichnungen mit Pinsel, Bleistift und Kohle. Als ihre starke Seite rückt im Kulturzentrum das eindrucksvolle Malen mit kräftigen Farben in den Vordergrund. „Ich habe besonderes Interesse an der expressiven Kunst“, teilt sie mit. Sie verwende gerne blaue und violette Töne, eher kühle Farben also. Vor allem Landschaften, Porträts und Aktbilder male sie, sagt die Künstlerin. Sie gehe von der Natur aus, probiere Formen und Farben. In den letzten Jahren sei sie experimentierfreudiger geworden. „Mittenmang im Asphaltgrau 2.0“ hat Daniel Schröder seine Ausstellung genannt. Wem der Titel bekannt vorkommen sollte: Er hatte die 30 ausgewählten Werke am 16. März bereits auf dem oberen Flur gehängt und am 18. März sollte die Eröffnung sein, dann kam die Schließung des Kulturzentrums wegen der Corona-Einschränkungen dazwischen. Als „Geisterausstellung“ hingen seine Bilder dann dort bis Anfang Mai, ohne dass Besucher sie anschauen konnten. Als Jordis Hammer ihre Ausstellung „Szenen“ aufbaute, hat er seine Bilder abnehmen müssen. Eine für ihn glückliche Fügung ergab, dass die jetzt für den oberen Flur geplante Künstlerin kurzfristig passen musste. Er sagte sofort zu, als das Kulturzentrum ihm anbot, sein „Mittenmang im Asphaltgrau“ gleich nochmal aufzubauen, und fügte wegen des zweiten Anlaufs ein „2.0“ hinzu. Viel Berlin und Potsdam: Daniel Schröder zeigt vor allem Stadtansichten aus Berlin und Potsdam. Seine künstlerische Handschrift ist sofort zu erkennen. Manchmal hat er weniger bekannte Örtlichkeiten gemalt. Nicht selten zeigt er aber auch bekannte Bauwerke in den beiden großen Städten, wählt dafür aber stets eine Perspektive, die ungewöhnlich ist. „Ich will nicht provozieren und nicht anklagen“, teilt er mit. Er male sehr detailreich und farbenfroh. Der Titel „Asphaltgrau“ möge vielleicht suggerieren, dass Städte alt, grau und schmuddelig sind. Mit seinen Acrylfarben, die sehr hohe Leuchtkraft besitzen, gehe es ihm aber eher darum, extrem lebendige Ansichten zu zeigen. 25. Juni bis 9. August: Beide Ausstellungen werden vom 25. Juni bis zum 9. August gezeigt. Zu sehen sind sie während der offiziellen Öffnungszeiten des Kulturzentrums: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Die geltenden Corona-Auflagen sind beim Betreten des Hauses zu beachten. Ein Mund-Nase-Schutz ist zu tragen und Abstand muss auch gehalten werden. Von Bernd Geske