Rhinow: Solardächer und Blockheizkraftwerk: WSI wird grüner

Die WWH wurde bereits 1993 gegründet – später wurden Mitarbeiter und Geschäftsleitung in die WSI übernommen. Der Aufsichtsrat der WWH ist zugleich das Aufsichtsgremium für die WSI. Für Ilka Lenke war das eine Premiere. Erstmals war sie bei einer Bilanzpräsentation der WSI als Aufsichtsratsvorsitzende dabei. Die Nennhausener Amtsdirektorin rückte auf die Position des im vergangenen Jahr verstorbenen Oliver Menzel. Ein Blockheizkraftwerk: Melanie Kolbatsch ist Geschäftsführerin der WSI. „Unsere wichtigsten Projekte in diesem Jahr zielen auf die Einsparung von CO2 ab“, sagt sie. Die WSI will grüner werden. In Nennhausen gibt es in der Fontanestraße einen Wohnblock, der mit einem Blockheizkraftwerk versehen wird. 110 Wohnungen hängen hier dran. Das Heizkraftwerk wird von der Firma Edistherm betrieben. „Die Wärme, die abgeführt wird, können wir wieder für die Wohnungen nutzen“, sagt Melanie Kolbatsch. Der WSI entstehen keine zusätzlichen Kosten, die Mieter sparen aber CO2 ein. Dies sei gerade jetzt, da auf CO2 eine Abgabe zu zahlen sei, ein wichtiger Rechenfaktor für einen Haushalt. „Und bei 110 Wohnungen lohnt sich das schon“, so Aufsichtsratsvorsitzende Ilka Lenke. Ein interessantes Projekt sei auch die Ausstattung von Dächern mit Solarplatten. Dazu werden die Dächer an einen Betreiber vermietet. Die WSI nimmt Geld ein und den Mietern kommt der Solarstrom zugute. „Wir rechnen mit einer Einsparung für die Mieter bei der Energie von bis zu 15 Prozent“, sagt Stefan Schneider. Er ist bei der WSI für Technik und Projektbetreuung zuständig. Die Arbeiten an den Dächern sollen im ersten Quartal dieses Jahres beginnen. Grüner Strom fließt dann spätestens Ende des Jahres. „Natürlich können wir das nicht auf allen Häusern zugleich machen“, sagt Melanie Kolbatsch. Die Liegenschaften der WSI befinden sich in den Ämtern Rhinow, Nennhausen und in der Gemeinde Milower Land. „Wir beginnen mit drei Dächern“, so Melanie Kolbatsch. In Spaatz, Gräningen und Rhinow. Geld für Modernisierung: Je nach Erfahrung und Zustand der Dächer kommen dann nach und nach weitere Gebäude dazu. Neben diesen Vorzeige-Projekten will die WSI weiter in die Modernisierung von Wohnungen investieren. Das betreffe vor allem Bäder, so Stefan Schneider. Zwar könne man an den Häusern keine Aufzüge nachinstallieren, aber man achte darauf, dass die Wohnungen für ältere Mieter mit Hilfen ausgestattet sind – ebenerdige Duschen und zusätzliche Handläufe. Bis 2019 war der Sanierungs- und Investitionsrückstand relativ hoch, nun wird er abgebaut. Gute Nachrichten gibt es zum Leerstand – er wurde von 12,23 auf 9,11 Prozent gedrückt. Beliebt seien Wohnungen in Nennhausen und Buschow, hier spiele auch die Bahnlinie eine Rolle. Beide Orte liegen an der Bahn von Rathenow nach Berlin. 77 Neuvermietungen gab es im vergangenen Jahr. 300.000 Euro wurden investiert. Wenn es nicht anders geht, dann werden Gebäude auch verkauft. „Wir achten aber darauf, dass die Käufer die Gebäude sanieren und nutzen“, so Ilka Lenke. Sie verwies auf ein besonders gelungenes Beispiel in Buschow. Noch nicht ganz über die Bühne ist der Verkauf des Kita-Gebäudes in Barnewitz an den Trägerverein – allerdings sei man auf einem guten Weg, sagte Ilka Lenke. Von Joachim Wilisch