Stölln: Die Apfelallee braucht dringend Apfelbäume

Bäume gehören zur Natur und prägen die Landschaft. In der Gemeinde Gollenberg prägen sie zudem seit Generationen das Dorfbild, in allen Ortsteilen auf ganz eigene Art und Weise. Damit es so bleibt sind Pflegearbeiten und auch Ersatzpflanzungen immer wieder notwendig. Historisches: Die Bäume sind Teil der Dorfgeschichte. Horst Schwenzer, Vorsitzender des Otto Lilienthal Vereins, war in den 1970er Jahren Hauptbuchhalter der Milchviehanlage Stölln. Horst Schwenzer kann sich noch gut an Namensschilder erinnern, die links und rechts der Straße an den Baumstämmen befestigt waren. Die Gemeinde habe die Apfelbäume damals an Einwohner verpachtet, erzählt Schwenzer. Rund 60 Jahre alt: Die Pächter haben die Äpfel gepflückt und mosten lassen. Die Äpfel sollen keinen speziellen Geschmack gehabt haben. „Der Most war gut“, sagt Horst Schwenzer . „Die Apfelbäume dürften um die 60 Jahre alt sein“, sagt Michael Mirschel, der als Leiter des Ordnungsamtes auch für Baumgutachten im Amt Rhinow zuständig ist. Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Eine richtige Apfelallee gibt es nicht mehr. Von den einst 30 Apfelbäumen sind nur noch ganz wenige erhalten. Drei Alleebäume stehen noch außerhalb der Ortslage – deren Kronen sind aber auch schon stark vertrocknet. Erster Beschluss: Die meisten Bäume waren nicht mehr standsicher und mussten in den letzten Jahren gefällt werden. Schon einige Jahre wird in der Gemeindevertretung darüber diskutiert, wie man die Apfelallee retten kann. Nun gab es eine erste Entscheidung. Ab 2021: Auf einer Gemeindevertretersitzung beschlossen die Abgeordneten die Nachpflanzung von sechs Apfelbäumen. Voraussetzung ist, dass im Gemeindehaushalt 2021 insgesamt 1000 Euro für Anschaffung, Lieferung und Anpflanzung enthalten sind. Bürgermeister Wolfgang Nitsche sagte, die Gemeinde würde damit ein Zeichen setzen zum Erhalt des Charakters der Apfelallee. Ob die Gemeinde sich die Anpflanzung weiterer Apfelbäume leisten kann, wird auch wesentlich von der weiteren Entwicklung der kommunalen Haushaltslage abhängen. Viele Neuanpflanzungen: Doch es geht nicht nur um Stölln. Im Ortsteil Neuwerder sei zum Erhalt des Charakters des Kastanienweges die Nachpflanzung von Kastanienbäumen notwendig, erklärt der Bürgermeister. Der Erhalt der alten Eichenallee im Ortsteil Schönholz bedarf weiterer Baumpflegearbeiten und sicherlich sind auch in hier in absehbarer Zeit Nachpflanzungen notwendig. Von Norbert Stein