Kirche in Pausin bekommt Dohlennistkästen

Die Kinderstube des Kirchturms in Pausin soll noch lebhafter werden. Die Arbeitsgruppe Turmvögel des Nabu Osthavelland brachte am Mittwoch dort vier neue Nistkästen für Dohlen an. „Auf der Ostseite hängt bereits ein Kasten für Turmfalken“, sagt Wilhelm Franke aus dem Vorstand des Kirchenrats. „Dort hatten wir im Vorjahr fünf Falkenjungtiere – was im Havelland überdurchschnittlich ist“, so Franke. Die Kästen für die Dohlen montiert Konrad Bauer vom Nabu an der Nordseite des Turms. So kommen Falken und Dohlen sich nicht in die Quere und die Küken des Krähenvogels sind im Sommer nicht der prallen Sonne ausgesetzt. „Außerdem ist die Westseite die Wetterseite“, sagt Bauer. Wären die Kästen dort, könnte der Wind Regen ins Nest treiben. Dohlen sind Koloniebrüter. Sie können nicht allein sein. Darum müssen immer mindestens vier Kästen an einem geeigneten Ort angebracht werden. Und obwohl Krähenvögel bei vielen nicht beliebt sind, ist es sinnvoll, gerade die Dohle zu schützen, denn sie ist in Brandenburg vom Aussterben bedroht. Im Havelland gibt es schätzungsweise nur eine geringe zweistellige Zahl Brutpaare. Dank der Bemühungen der Arbeitsgruppe des Nabu steigen die Zahlen leicht. Dieser Trend soll mit den neuen Brutstätten in Pausin weitergehen: „Wir haben voriges Jahr an ihren Rufen gehört, dass Dohlen durch Pausin fliegen und Nistplätze suchen“, sagt Konrad Bauer. Er ist zuversichtlich, dass schon dieses Jahr Brutpaare in den Kirchturm ziehen werden. Die Zeit drängt: „Wir sind mit den Kästen schon etwas spät dran“, sagt Bauer. Die Dohlen beginnen ab März Nistmaterial zu ihrem auserkorenen Brutplatz zu tragen. Finanziert wird das Nistkastenprojekt unter anderem von Wilhelm Franke, der über seinen Fahrschulbetrieb eine Spende hinzugibt. Die Kästen sind vom Nabu entworfen und in der Nauener Werkstatt von SinAlkol werden sie gebaut. Auf ihrer Rückseite haben sie eine Kontrollluke. Die NABU-Arbeitsgruppe kann so schnell einen Blick auf Gelege oder Küken werfen, ohne umständlich am Kasten zu hantieren. Die Kästen sind von der Innenseite der Turmfenster so angebracht, dass die Vögel zwar von außen in ihr Nest, aber nicht in den Turmraum gelangen. So bleibt die Kirche trotz hoffentlich vieler Vogelkinder sauber. Von Vivien Tharun

Havelland - Kirche in Pausin bekommt Dohlennistkästen